Internationale Konferenz der WRI 2006: Aufruf an Mitgliedsgruppen

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Die sogenannte Triennale wird 2006 eine entscheidende Veranstaltung um die Zukunft unserer Organisation und unserer Bewegung zu gestalten. Bitte merkt euch den Termin vor: Die offene Konferenz findet vom 23. bis 27. Juli statt, die Geschäftssitzung am 28./29. Juli. Der Tagungsort befindet sich in der Nähe von Paderborn in Nordrhein-Westfalen.

Der Titel der Konferenz, Gewaltfreiheit globalisieren, hat eine dreifache Bedeutung: Wir streben an,


  • die Gewaltfreiheit in der weltweiten Bewegung des Widerstands gegen Krieg und wirtschaftliche Ausbeutung in den Mittelpunkt zu stellen,
  • pazifistische Analysen und Strategien zu den weltweiten Bedrohungen, Kriegen und Unternehmen, denen wir gegenüberstehen, zu entwickeln und
  • unser weltweites antimilitaristisches, gewaltfreies Netzwerk zu festigen und wiederzubeleben.

Wir denken, dass es wesentlich für die WRI ist, eine stärkere Verbindung mit dem Zusammenschluss der Bewegungen aufzubauen, die aus dem Widerspruch zur ,Globalisierung' erwachsen ist. Wir hoffen, dass die Triennale zu einem Ort werden wird, wo Menschen eine Bandbreite von Kampagnen und Bewegungen kennen lernen werden und besonders unbekanntere Entwicklungen auf der Südhalbkugel. Doch wir glauben auch, dass die WRI einen entscheidenden Beitrag leisten kann zu dem, was einige Menschen die ,Globalisierung von unten' nennen.

Obwohl die weltweite Bewegung gegen Krieg und ökonomische Globalisierung im Allgemeinen nicht gewaltbereit ist, denken wir, dass ein größeres Bewusstsein für Gewaltfreiheit diese Bewegung stärken und ihre Strategien klären könnte. Dies ist eine der Aufgaben, die die WRI innerhalb dieser breiteren Bewegung angehen kann. Und diese Aufgabe berührt auch die Entwicklung von neuen Analysen und Strategien, um den gewaltfreien Kampf an die globalen Kriege und Mächte unserer Zeit anzupassen.

Diese Konferenz strebt deswegen an über das enge WRI-Netzwerk hinaus zu wirken in viel breitere Kreise dieser wachsenden ,Bewegung der Bewegungen'.

Die Triennale könnte jedoch auch eine entscheidende Rolle spielen, um die WRI organisatorisch zu erneuern. Das Ratstreffen letztes Jahr in Mazedonien stellte fest, dass die ökonomische Basis der WRI prekär geworden ist, dass die traditionell wichtigsten Mitgliedsgruppen der WRI tendenziell schwächer werden, aber auch dass das WRI-Netzwerk stärker denn je werden müsste - und globaler denn je angesichts unserer wachsenden Kontakte in Afrika, Asien, Südamerika und der früheren UdSSR. Als der Rat die organisatorischen Optionen betrachtete, die sich uns ergaben, verwarf er jede mögliche Aufweichung der radikalen Identität der WRI, und sprach sich stattdessen für eine Wiederbelebung des radikalen Netzwerks der WRI gegen Krieg, und Kriegsursachen sowie für Gewaltfreiheit aus.

Was für die Konferenz geplant ist

Den fünf Tagen der offenen Konferenz werden zwei Tage folgen, die der zukünftigen Arbeit und Struktur der WRI gewidmet sind. Auf der offenen Konferenz wird jeder Tag mit einem kurzen Plenum beginnen. Dann werden sich neun oder zehn Arbeitsgruppen treffen, die ihre thematische Diskussion jeden Vormittag der Konferenz fortsetzen und vertiefen. Die Liste der Gruppen ist nicht abschließend und wir würden gerne eure Inputs und Ideen aufnehmen. Doch bis jetzt haben wir folgende Themen entwickelt:


  • Militär in der Weltwirtschaft
  • Gewaltfreier Widerstand gegen Globalisierung
  • Militarismus und Gesellschaft
  • ,Kriegsgewinnler'
  • Kriegsdienstverweigerung
  • Gewaltfreie Zivile Intervention
  • Gender-Analyse
  • Gewaltfreie Anti-Atom-Aktion
  • Zusätzlich wird es Aktionsgruppen geben, wie ein Gewaltfreiheits-Training für Anfänger und eine Video-Aktions-Gruppe (deren Arbeit zum Teil ein Video der Konferenz sein wird.).
  • Der Nachmittag wird aus einer Mischung von kleinen und großen Gruppentreffen bestehen, um Kontakte zwischen den teilnehmenden aufzubauen und über die behandelten Themen nachzudenken, sowie aus Workshops, um eine maximale Mitwirkung zu organisieren. Die Teilnehmenden sind eingeladen, einmalige Workshops selbst vorzuschlagen oder anzubieten.

Wir brauchen eure Hilfe

Deswegen bitten wir euch, die WRI-Mitgliedsgruppen auf der ganzen Welt, zu diesem Zeitpunkt um Hilfe und Beteiligung, um diese wichtige Konferenz zu gestalten.


  • Beteiligt euch am Programm der Konferenz: schickt uns eure Ideen und Kommentare, schlagt Themen für Workshops und Plena vor, interessante RednerInnen und ModeratorInnen für die Konferenz. (Wir würden gerne Vorschläge vor dem Ratstreffen in Südkorea im Juni erhalten.) Wir haben unter http://wri-irg.org/wiki/index.php. eine interaktive Website eingerichtet als eine Möglichkeit der Mitwirkung. Ihr könnt vom WRI-Büro ein Passwort erhalten.
  • Beteiligt euch am Fundraising für die Konferenz: Helft uns Kontakte mit möglichen Geldgebern in eurem Bereich aufzubauen, Tragt dazu bei, die Teilnahme von Menschen aus dem Süden an der Konferenz zu finanzieren, gebt unsere Finanzierungsanträge für die Konferenz weiter. Hilfe beim Fundraising von WRI-Mitgliedsgruppen ist besonders wichtig zu diesem frühen Zeitpunkt unserer Arbeit, weil wir ohne Anschubfinanzierung Probleme bekommen, die Organisation und das Fundraising schnell genug anzugehen.
  • Unterstützt die Beteiligung an der Konferenz: Kommt zahlreich und ladet Aktive anderer Gruppen ein, die sich innerhalb der weltweiten Widerstandsbewegung engagieren.
  • Verbreitet die Nachricht: Verteilt diesen Aufruf weiter und informiert die Aktiven in eurem Winkel der Welt über diese Konferenz.

Der Erfolg der Konferenz und die Zukunft der Bewegung hängen ab von eurer Unterstützung!

Die Konferenz-Vorbereitungsgruppe:

Howard Clark (Ratsmitglied, Spanien),

Kai-Uwe Dosch (Sektionsdelegierter, Deutschland),

Sergeiy Sandler (Ratsmitglied, Israel),

Joanne Sheehan (Vorsitzende, USA),

Majken Sørensen (Vorstandsmitglied, Norwegen),

Andreas Speck (Geschäftsstellenmitarbeiter, UK),

Jan van Criekinge (Sektionsdelegierter, Belgien)

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