Conscientious objection

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In Europa hat sich in den letzten Jahren der Trend zur Professionalisierung des Militärs fortgesetzt. Mehr und mehr Länder schaffen die Wehrpflicht ganz ab, oder setzen diese aus. Derzeit halten von den 27 EU-Mitgliedern nur 10 an der Wehrpflicht fest, und von diesen 10 werden einige in den nächsten Jahren ebenfalls die Wehrpflicht abschaffen -- so wird z.B. von Polen erwartet, dass zwischen 2010 und 2012 die Wehrpflicht beendet werden wird.

Editorial

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Der 15. Mai ist der Internationale Tag der Kriegsdienstverweigerung. Diese Ausgabe des Zerbrochenen Gewehrs gibt eine Einführung der WRI in das Thema für 2008: KDV für BerufssoldatInnen und Strategien gegen militärische Rekrutierung. Beide Themen stehen in engem Zusammenhang: mit dem Trend zur Abschaffung der Wehrpflicht benötigen zumindest die Militärs des Westens in wachsendem Maße professionelle, "freiwillige" SoldatInnen.

Unterstützen Sie die Arbeit der War Resisters' International für Gewaltfreiheit in der Türkei

Die War Resisters' International hat seit den frühen 90er Jahren mit türkischen KriegsgegnerInnen zusammengearbeitet.

Artikel 318:

(1) Aktivitäten, Aufforderungen und Empfehlungen, die das Volk vom Militärdienst distanzieren oder entsprechende Propaganda werden mit sechs Monaten bis zu zwei Jahren Haftstrafe bestraft.

(2) Falls diese Straftat durch Medien oder Presse begangen wurde, wird die Strafzumessung um die Hälfte erhöht.

Die nicht wirklich geheime Waffe des türkischen Militärs gegen AntimilitaristInnen

Osman Murat Ülke erklärte seine Kriegsdienstverweigerung am 1. September 1995 in Izmir, und verbrannte seine Einberufungspapiere. Erst mehr als ein Jahr später - am 7. Oktober 1996 - wurde er aufgrund eines Haftbefehles basierend auf Artikel 155, "Entfremdung des Volkes vom Militär", verhaftet. Einmal in den Händen des Militärs wurde er auch an seine Einheit überstellt, wo er jeglichen Befehl verweigerte.

„Patriotischer Dienst ist ein Recht und eine Pflicht jedes türkischen Staatsbürgers", so Artikel 72 der türkischen Verfassung. Der Militärdienst ist somit schein- bar ein unvermeidbarer Teil des Lebenslaufes türkischer Männer. Der Gedanke, dass ein Mann, der nicht körperlich nicht dazu in der Lage ist, nicht im Militär des Landes dienen würde, kann öffentlich fast nicht zum Ausdruck gebracht werden.

Im Januar 2006 entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg über den Fall des türkischen Kriegsdienstverweigerers Osman Murat Ülke, der zwischen 1997 und 1999 etwa 2&fraq12; Jahre aufgrund mehrfacher Verurteilungen wegen „Ungehorsams" in verschiedenen Militärgefängnissen verbracht hat.

Editorial

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Willkommen zu dieser Sonderausgabe des Zerbrochenen Gewehrs zum 1. Dezem- ber, dem Tag der Gefangenen für den Frieden. Dieses Jahr ist unser Schwerpunktthema die Situation in der Türkei. Wir haben dazu vor der derzeitigen Eskalation des türkisch-kurdischen Konfliktes entschieden, ein Konflikt, der erneut die Macht des Militärs in der Gesellschaft und Politik der Türkei deutlich macht. Eine Institution, die über allem steht - der Regierung, der Verfassung, und internationalen Menschenrechtsstandards.

Das Konzept des "gewaltfreien Kampfes" wird noch nicht so lange in den koreanischen sozialen Bewegungen verwendet.

Immer noch haben viele Leute in den sozialen Bewegungen ein schlechtes Gefühl gegenüber diesem Konzept. Sie erachten "Gewaltfreiheit" als schwache, passive-Kampfart, aber nicht eine des Widerstands. Diese Wahrnehmung scheint aus der etwas einzigartigen Geschichte zu kommen, die viele Koreaner erlebt haben.

Die Asamblea Nacional de Objetores y Objetoras de Conciencia - ANOOC (Nationale Versammlung der Kriegsdienstverweigerer/innen) ist ein Raum der Artikulation und Koordination für Organisationen und Gruppen aus den verschiedenen Regionen Kolumbiens, die die Kriegsdienstverweigerung als Antwort auf jegliche der bewaffneten Gruppen Kolumbiens - staatliche und nichtstaatliche - aus einer Perspektive der Gewaltfreiheit heraus propagieren.

Andrés Daniel Giraldo wurde am 1. November 2006 illegal zum Militär rekrutiert (siehe co-alert, 2/11/2006), auf dem Weg von Bogota nach Medellin. Er wurde in der gleichen Nacht wieder freigelassen. Dies ist seine Geschichte (Red.)

In Kolumbien begann man 1988 in einer Gruppe verschiedener Personen (Intellektuelle, AnwältInnen und RepräsentantInnen der Kirchen, unter anderen) über Kriegsdienstverweigerung zu reden. Sie hatten den Mut, das Thema anzugehen, und forderten die Kriegsdienstverweigerung aufgrund des obligatorischen Militärdienstes für Jugendliche.

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