Conscientious objection

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Es mag wohl sein, dass die Kriegsdienstverweigerung eher als ein moralisches Gebot denn als eine Strategie betrachtet wird. In Ländern, wo es noch Wehrpflicht gibt, zeigen sich unterschiedliche Vermeidungsstategien und Verzögerungstaktiken. Einige Menschen bekommen eine Entlassung aus medizinischen Gründen. Andere fliehen, emigrieren, wählen einen Beruf, der sie von der Einberufung befreit oder bestechen die Behörden.

Das unsichtbare Gefängnis nach dem Gefängnis

Neulich fand ich beim Lesen einer Zeitung die Worte einiger junger Mädchen, die von zuhause weggegangen waren: "Wenn ich überleben will, darf ich den Leuten nicht vertrauen." Exakt diese Worte hörte ich dauernd, während ich im Gefängnis saß.

Nach meiner Entlassung schrieb ich nicht. Ich wollte, aber es war zu schwierig für mich. Obgleich ich fühlte, dass etwas in mir brodelte, konnte ich nicht herausfinden, was es war. Ich fühlte mich hilflos; ich konnte mich nicht aufraffen, irgendetwas zu tun. Ich wollte keine Leute treffen. Zu diesen Zeiten war ich besessen von dem Gedanken, alleine zu bleiben. Da ich schüchtern bin, fühlte ich mich, als hätte ich vergessen, wie man ebenbürtige Beziehungen hat. Ich war von der Angst davor überwältigt, wie Andere mich akzeptieren würden. Ich habe auch nichts getan, was mir Verluste einbringen könnte. Wiederum habe ich mich selbst gefragt, ob ich die Tatsache, dass ich im Gefängnis saß, als Ausrede benutzte, um mein wahres Ich zu verbergen. Was, wenn Gefängnis sich überhaupt nicht von der Gesellschaft unterscheidet? Ich war verwirrt über meine Entlassung in die wilde Realität, die ich vorher nicht erkannt hatte.

Der Konflikt in Kolumbien geht in seinen jüngsten Ausformungen bis ins Jahr 1948 zurück, als der Präsidentschaftskandidat Jorge Eliecer Gaitán ermordet wird und die Möglichkeit verschwindet, dass Ideen von sozialistischem Charakter im kolumbianischen Staat einen Ort für Entscheidung und Macht finden könnten.

Am 27. April veröffentlichte das vom Minister für Verteidigung und Veteranen eingesetzte Defence Review Committee seinen Entwurf des Defence Review Berichtes. Zum letzten Mal hat Südafrika in den späten 1990er Jahren eine Defence Review unternommen, und das war im Zusammenhang mit der demokratischen Befreiung. Doch schon damals waren die zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich an der Review von 1996-98 beteiligten, enttäuscht, und sie fühlten sich durch das Endergebnis manipuliert.

Um Militarisierung und Jugend in diesem Land in Verbindung zu bringen, müssen wir einen weiten Blick werfen und uns die Hunderte von Jahren des Militarismus in der Geschichte dieser Region bewusst machen: die gewaltsame Besetzung durch europäische Kolonialmächte, die Erfindung von „Helden des Vaterlandes“ als Haupt-Motivationsspender des Patriotismus, die Legalisierung der militärischen Ausbildung durch die Wehrpflicht, die wachsenden Militärausgaben im Vergleich zu den Sparmaßnahmen im Sozialbereich, die Einführung von militärischen Praktiken in den zivilen Schulen und die Veränderung des Mil

„Ein wahrer Israeli drückt sich nicht vor der Einberufung“[1] – dieses Motto steht im Mittepunkt einer großangelegten Werbekampagne in Israel. Die Kampagne wird nicht vom israelischen Militär betrieben und zielt nicht darauf mit Soldat_innen den Schwund bei den israelischen Streitkräfte (IDF) zu stoppen. Israel hat – zumindest de jure – eine allgemeine Wehrpflicht sowohl für Männer als auch für Frauen. Das Motto ist dennoch Ausdruck und Verstärkung der israelischen Auffassung über die Rolle des Militärdiensts im Leben eines Israeli – eines „wahren“ Israeli.

Dieses Programm ist nicht endgültig. Aber es gibt einen Überblick über die Themen, die auf der Fachtagung vom 8.-10. Juni in Darmstadt diskutiert werden werden. Bitte schicke Kommentare oder Vorschläge an militarisierungderjugend@wri-irg.org.

Freitag, 8. Juni 2012

18:00 Uhr: Abendessen
19:00 Uhr: Beginn der Fachtagung
Moderation: Andreas Speck, War Resisters' International, und Monty Schädel, DFG-VK, Bundesrepublik Deutschland
Begrüßung und Vorstellungen der TeilnehmerInnen

19:30 Uhr: Plenum

Bericht an die UN-Menschenrechtskommission, 104. Sitzung

London, Dezember 2011

Zusammenfassung

War Resisters‘ International (WRI) ist besorgt über die schweren Menschenrechtsverletzungen gegenüber Kriegsdienstverweigerern und AntimilitaristInnen in der Türkei. Die wesentlichsten Punkte sind:

Die Türkei erkennt trotz Wehrpflicht das Recht auf Kriegsdienstverweigerung nicht an. Kriegsdienstverweigerer werden wiederholt verurteilt, wegen ihrer Weigerung, Militärdienst abzuleisten. Sie werden wegen Desertion, Ungehorsam oder Gehorsamsverweigerung verurteilt. Dies stellt eine Verletzung der Artikel 18 und 14 des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte dar. Im Gefängnis sind Kriegsdienstverweigerer oft Misshandlungen und schlechter Behandlung sowohl von der Gefängnisverwaltung als auch von anderen Gefangenen ausgesetzt. Auch nach ihrer Freilassung aus dem Gefängnis leben Kriegsdienstverweigerer oft in einem rechtlichen Schwebezustand, eine Situation, die der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte als „zivilen Tod“ bezeichnet. Sie können nicht heiraten, ihre Kinder nicht registrieren lassen, nicht legal arbeiten, keinen Ausweis bekommen oder sich bezüglich irgend einer anderen Sache an die Behörden wenden. Das gleiche trifft auch auf diejenigen zu, die ihre Kriegsdienstverweigerung erklärt haben, aber nicht verhaftet wurden. Kriegsdienstverweigerer und Pazifisten sehen sich oft mit Anklagen wegen „Distanzierung des Volkes vom Militär“ (Artikel 318 des Türkischen Strafgesetzbuches) konfrontiert, weil sie das Militär kritisiert haben oder über die Kriegsdienstverweigerung sprachen. Das verletzt Artikel 19 des Internationalen Paktes.

Liebe/r Unterstützer/in der War Resisters' International,

Die traditionalle Arbeit der War Resisters’ International zur Unterstützung von inhaftieren Kriegsdienstverweigerer/innen und anderen Gefangenen für den Frieden mag vielleicht als graue Routine erscheinen, doch ist sie notwendig und immer wieder eine Herausforderung. Als jemand, der vor Jahren auf der WRI-Liste der Gefangenen für den Frieden war, kann ich nur die Wichtigkeit der zahlreichen Karten und Briefe, die ich aus aller Welt erhielt, und die meine Stimmung hinter Gittern aufmunterten, betonen. Doch häufig geht es um mehr. Das ist z.B. der Fall beim ägyptischen Kriegsdienstverweigerer Maikel Nabil Sanad, der derzeit wegen der Veröffentlichung eines Artikels auf seiner Webseite, der das Militär kritisiert, inhaftiert ist. Seit dem 23. August befindet er sich im Hungerstreik – seit mittlerweile mehr als 85 Tagen.

Internationale Konferenz, Deutschland 2012

Darmstadt, 8.-10. Juni 2012

Die War Resisters' International sucht nach Individuen und Organisationen für Beitrage und Zusammenarbeit im Rahmen der fuer 2012 geplanten internationalen Konferenz 'Gegen die Militarisierung der Jugend'. Eines der Ziele der Konferenz ist einen Überblick zu gewinnen, wie Jugendliche in zunehmendem Maße militarisiert werden. Daher wuerden wir gerne von Euch über Entwicklungen und Aktivitäten in diesem Bereich hören.

Maikel Nabil Sanad, weiter in Hungerstreik, tritt erneut in Durststreik

(08.09.2011) Die Unterstützungsgruppe von Maikel Nabil Sanad teilte mit, dass das Militär inzwischen die Berufungsverhandlung des ägyptischen Kriegsdienstverweigerers und Militärkritikers auf den 1. November 2011 festgelegt hat. Connection e.V., die War Resisters‘ International (WRI) und die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Hessen fordern hingegen weiter die unverzügliche und bedingungslose Freilassung, da das Urteil in eklatanter Weise die Menschenrechte missachtet.

Die War Resisters' International fordert die Freilassung des ungerechterweise inhaftierten Bloggers

Die War Resisters' International, ein internationales pazifistisches Netzwerk mit mehr als 80 Mitgliedsorganisationen in mehr als 40 Ländern, fordert die ägyptischen Behörden auf, den inhaftierten pazifistischen Blogger Maikel Nabil Sanad unverzüglich frei zu lassen. Maikel Nabil Sanad wurde Ende März 2011 festgenommen, und zu drei Jahren Haft verurteilt. Ihm wurden die Verletzung von Artikel 184 des ägyptischen Strafgesetzes, welcher die "Beleidigung des Volksversammlung, des Shura Rates oder jeglicher anderer staatlichen Behörde, oder der Armee oder der Gerichte" unter Strafe stellt, sowie von Artikel 102, "Verbreitung falscher Informationen". Sein Gerichtsverfahren vor einem Militärgericht und seine Verurteilung entsprachen nicht internationalen rechtlichen Standards [1].

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