Die Friedensgemeinde San José de Apartadó

Für die Feierlichkeiten zum 10. Geburtstag der Friedensgemeinde San José de Apartadó trafen sich VertreterInnen von kolumbianischen Gemeinden und internationale Gäste aus 14 verschiedenen Ländern in der Gemeinde La Unión und in San Josesito de Apartadó, im Gebiet von Apartadó-Antioquia.

Während Kolumbien weiterhin die gesamte Wahrheit und Gerechtigkeit gegenüber der systematischen Verletzung der Menschenrechte einfordert - mit einem zunehmenden Verlust der Legitimität des Staates, dessen Parlament mit Strategien der Gewalt und Korruption, mit Gesetzen zum eigenen Nutzen, und Gesetzesvorhaben gegen das kolumbianische Volk - erreichte die Friedensgemeinde das zehnte Jahr des Widerstandes - mit 178 Opfer, mehr als 500 Angriffen, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit bedeuten, denunziert in 15 Petition, die dem Präsidenten Uribe präsentiert wurden. Ihre Standhaftigkeit hat sie als Teil der kolumbianischen und internationalen Gemeinschaft bewahrt. Die Gedenkfeier zu diesem zehnjährigen Jubiläum hatte den Charakter eines Ortes der Begegnung der Solidarität und eines Weges in Würde und Gedenken. Am 23. März fand eine Schweigemarsch durch die Strassen von Apartadó statt, vorbei am Friedhof, dem Gebäude, in dem sich die Staatsanwaltschaft befindet, und endete im Weiler von San José de Apartado. Nach der Hälfte des Marsches wurden 178 symbolische Särge vor dem Gebäude der Staatsanwaltschaft hinterlassen. Diese Institution hat es erneut versäumt, ihre verfassungsgemäße Funktion zu erfüllen, aufgrund der hundertfachen Straflosigkeit für Verbrechen, die in mehr als zehn Jahren begangen wurden. Es sind jedes Mal mehr nationale und internationale Gemeinden und Organisationen, die sich mit der Friedensgemeinde solidarisieren und verschwistern, und so ihr Projekt des Lebens und ihr Gemeindegebiet stärken, und viele von ihnen sind ZeugInnen der barbarischen Akte des kolumbianischen Staates allgemein gegen die Gemeinden in Kolumbien und insbesondere gegen die Friedensgemeinde San José de Apartadó.

Am 17. März traf sich außerdem in Bogota die Misión Internacional de Solidaridad con las Comunidades en Resistencia Civil Noviolenta Colombianas (Internationale Solidaritätsmission mit den kolumbianischen Gemeinden im zivilen gewaltfreien Widerstand), die an den Feierlichkeiten zum 10. Geburtstag der Friedensgemeinde San José de Apartadó sowie am Treffen der Gemeinden im zivilen Widerstand, die auf dem Gebiet dieser Gemeinde stattfand, teilnehmen wollten. Sie besteht aus Individuen und Organisationen aus Italien, Belgien, Österreich, Portugal, Deutschland, England, den USA, und Spanien. Ihre Ziele sind: zur Legitimität und internationalen Anerkennung der humanitären Zonen, die durch diese Friedensgemeinde geschaffen wurden, beizutragen, als ein Mechanismus des Schutzes der Zivilbevölkerung in der Mitte eines bewaffneten Konfliktes.

Mehr Informationen: http://cdpsanjose.org

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