Zitate aus den Grußworten zur Preisverleihung:

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Pfarrer Dr. Samuel Kobia, Genf, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK):

"Es ist mir eine Freude, Ihnen heute die Glückwünsche und den herzlichen Dank des Ökumenischen Rates der Kirchen zu übermitteln. Über viele Generationen und an unzähligen Orten sind Kriegshelden geehrt und gefeiert worden, während Kriegsdienstverweigerer unter Verachtung und Unehre litten und im Gefängnis landeten. Manche von ihnen wurden gefoltert oder umgebracht.

Wenn heute eine Organisation geehrt wird, die das Recht auf Kriegsdienstverweigerung fördert, dann werden mit ihr auch die ungezählten Kriegsdienstverweigerer geehrt, die der Menschenwürde, den Menschenrechten und dem Recht auf Gewaltverzicht den Vorrang gegeben haben, meist entgegen der öffentlichen Meinung und oft entgegen dem geltenden Gesetz. Darüber können wir uns in der ökumenischen Bewegung nur freuen und hoffen, dass das Recht auf Kriegsdienstverweigerung sich weiter durchsetzen kann. " (Genf, im Juli 2004)

Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier, Beauftragter des Rates der EKD für Fragen der Kriegsdienstverweigerung und des Zivildienstes:

" Ich grüße die Versammelten, die Stifter und die Organisation, die in diesem Jahr den Preis erhält. ...Wir erleben in unserem Land, wie notwendig es ist, die im Gewissen begründete Entscheidung für den Zivildienst zu achten und zu fördern. So ist es höchst verdienstlich, an Menschen zu erinnern, die in ihrem Einsatz, zivile Alternativen zur militärischen Gewalt zu leben, zu Gefangenschaft verurteilt worden sind. Und es ist verdienstlich, in der Gegenwart auf ähnlich bedrängende Lebenssituationen in verschiedenen Ländern dieser Welt aufmerksam zu machen. " (Detmold. im Juli 2004)

Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann, Präsidentin der Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer und Bischöfin der Evang.-Luth. Landeskirche Hannovers:

"Jeder persönliche Gewaltverzicht und seine öffentliche Bekanntmachung ist nötig als wichtiger Beitrag zur friedlichen Konfliktregelung zwischen Staaten und es sind kleine, aber notwendige Schritte auf dem Weg zu einer weltweiten gesetzlichen Verankerung des Rechtes der Kriegsdienstverweigerung. Ich wünsche den in der WRI verbundenen Menschen Erfolg in ihrer Arbeit Beharrlichkeit und den nötigen langen Atem bei der Verfolgung ihrer Ziele." (Hannover, im August 2004)

Bundesministerin Renate Schmidt, BM für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:

"...Es gibt noch zu viele Länder, in denen das Recht auf Kriegsdienstverweigerung nicht respektiert wird. ...Der Siegmund-Schultze Förderpreis erfüllt eine wichtige Funktion für die Selbstwahrnehmung unserer Gesellschaft. ...Der persönliche Gewaltverzicht als Beitrag zum Frieden muss öffentliche Beachtung und internationale Solidarität finden, um Wirkungskraft entfalten zu können. Die Liste der Gefangenen für den Frieden, die die WRI kontinuierlich führt, facht die Diskussion über Freiheit und Menschenrechte in den betroffenen Staaten immer wieder an. Die hartnäckige und nachhaltige internationale Strategie der Friedensforderung der WRI nützt den Menschen in aller Welt. Ihre mutige und unbeirrbare Konsequenz verdient Respekt und Bewunderung." (Berlin, im August 2004)

Rudi Friedrich, Connection e.V. - Internationale Arbeit für Kriegsdienstverweigerer und Deserteure aus Kriegsgebieten. Siegmund-Schultze Förderpreisträgerin 2001 :

"...Gerade in Kriegszeiten hat das Recht auf Kriegsdienstverweigerung eine besonders große Bedeutung. Gerade in Kriegszeiten erweist es sich immer wieder, dass Staaten und Militär dieses Recht verweigern, Kriegsdienstverweigerer zum Kriegsdienst zwingen, inhaftieren oder foltern obwohl inzwischen auch internationale Gremien fordern, dass es möglich sein muss, "zu jedem beliebigen Zeitpunkt einen Antrag zur Kriegsdienstverweigerung zu stellen. "

Das ist selbst in vielen westeuropäischen Ländern nicht erfüllt. Die Möglichkeit zur Antragstellung wird teilweise zeitlich befristet, in einigen Ländern werden Militärangehörige oder Berufssoldaten von der Antragstellung ausgeschlossen, in anderen ist die Möglichkeit der Kriegsdienstverweigerung auf Friedenszeiten beschränkt. Das betrifft in verschiedenen Ausprägungen die Länder: Bulgarien, Griechenland, Italien, Norwegen, Lettland, Litauen, Osterreich, Frankreich. Polen, Serbien & Montenegro, Slowenien, Spanien, Slowakische und Tschechische Republik sowie Ungarn " (Offenbach, im September 2004)

Rachel Brett, Repräsentantin für Menschen- und Flüchtlingsrechte im Büro der Quäker bei den Vereinten Nationen in Genf:

" ...In den elf Jahren meiner Tätigkeit hier war es wichtig, dass die WRI dauerhaft und nachdrücklich zum Thema Militardienstvereigerung aus Gewissensgründen gearbeitet hat. Zu den bemerkenswerten Errungenschaften in diesem Feld gehört der globale Überblick "Refusing to bear arms", der ein Standardwerk zu diesem Thema bleiben wird, ebenso wie die noch detaillierteren und gezielteren Studien und Berichte für das Menschenrechtskomitee, wie jüngst über Kriegsdienstverweigerer in Israel und Rußland." (Genf, im Juli 2OO4)

Gerd Greune, Präsident des Internationalen Büros für Kriegsdienstverweigerung, Brüssel:

" ...Die IdK als Anwalt von Kriegsdienstverweigerern hat im vergangenen Jahrhundert mit dazu beigetragen, dass Pazifisten weltweit Gehar und Anerkennung gefunden haben. Diejenigen, die sich im 20. Jahrhundert weigerten, an mörderischen Kriegen teilzunehmen, stellen sich als die währen Helden bei der Verwirklichung von Frieden und Völkerrecht dar. Viele von ihnen wurden verfolgt und geächtet, gemordet und ins Exil gejagt.

Im Europa des 21. Jahrhunderts gibt es nahezu Übereinstimmung, dass niemand mehr gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst gezwungen werden darf." (Brüssel, im September 2004)

Jörg Rohwedder, Bewegungsstiftung - Anstöße für soziale Bewegungen:

"Wir wünschen Euch, den Aktiven der WRI, dass der Preis Euch Ermutigung ist und zu einer weiteren internationalen Anerkennung Eurer Arbeit führt. " (Verden, im September 2004)

Ludwig Baumann, Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz:

"...Liebe Freundinnen und Freunde der WRI, wir bewundern Ihre 'Bewegung zur Abschaffung des Krieges'. Noch nie war Ihre Losung ,Der Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit' so wahr wie heute im Atomzeitalter. Und noch nie wurde diese Wahrheit von den Mächtigen der Welt so sehr geleugnet." (Bremen, im September 2004)

Dr. Henning Scherf, Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen:

"...Den Initiatoren dieser Auszeichnung geht es darum, mitzuhelfen, eine ' Kultur aktiver und lebensfreundlicher Gewaltfreiheit ' zu schaffen - wie es während der ökumenischen Weltversammlung in Seoul 1990 formuliert wurde. Die War Resisters' International leistet bei diesem Bemühen einen wichtigen Beitrag. " (Bremen, im September 2004)

Hans Koschnick, Bürgermeister a.D., Bremen:

"...Wenn heute in Erinnerung an das friedensethische Wirken von Friedrich Siegmund-Schultze der Förderpreis für gewaltfreies Handeln an die War Resisters' International/Internationale der Kriegsdienstgegner für ihr weltweites Engagement, .für friedliche Streitbeilegung ausgezeichnet wird, erinnere ich mich gern an mein eigenes Engagement für die IdK in den 50er-Jahren, mit dem wir versuchten, einer aufkommenden Bereitschaft zur Wiederaufrüstung entgegenzuwirken...Die Geschichte ist leider anders verlaufen... Ich freue mich darüber, dass mit der Organisation WRI eine Organisation ausgezeichnet wird, die schon früh enge nationale Grenzen sprengte, um einer sachgerechten Friedenspolitik Raum zu verschaffen und zugleich allen denen beisteht, die mit ihrer individuellen Entscheidung, den Dienst an der Waffe zu verweigern, Beispiele setzen, der leider immer noch klassischen Gewaltpolitik abzuschwören. Ich gratuliere den Freunden aus London und danke der EAK für die Würdigung der Preisgekrönten. " (Bremen, im September 2004)

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