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Zum dritten mal hat die War Resisters' International fuer den Internationalen Tag zur Kriegsdienstverweigerung eine internationale Aktion und ein internationales Training organisiert. Nach Balkan und Israel lag der Schwerpunkt in diesem Jahr auf Chile und Lateinamerika - mit den zentralen Aktionen in Santiago de Chile. Andreas Speck, KDV-Campaigner der WRI, berichtet aus Santiago de Chile.

Die War Resisters' International wendet sich heute mit einer dringenden Bitte um Unterstützung an Euch. Für den internationalen Tag zur Kriegsdienstverweigerung am 15. Mai bereitet die War Resisters' International gemeinsam mit unserer chilenischen Mitgliedsorganisation Ni Casco Ni Uniforme (Ohne Helm und ohne Uniform) ein internationales Seminar, ein internationales gewaltfreies Aktionstraining, sowie eine internationale Aktion am 15. Mai in Santiago in Chile vor. Unglücklicherweise haben wichtige GeldgeberInnen, wie z.B.

(1) Mexiko

Wehrpflicht besteht für Männer von 18-40. Einberufung erfolgt per Los, da aus einem Pool von 975.000 Männern, die das Wehrpflichtalter erreichen, lediglich 60.000 einberufen werden. KDV ist nicht anerkannt.

(2) Belize

Seit der Unabhängigkeit des Landes 1981 hat es nie eine Wehrpflicht gegeben. Das Recht auf KDV ist nicht anerkannt.

Der Internationale Tag zur Kriegsdienstverweigerung wird seit den frühen 80er Jahren am 15. Mai begangen.

Es ist ein Tag, den Kampf von Kriegsdienstverweigerern für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung und gegen Krieg und Militarismus global in die Öffentlichkeit zu bringen.

Als Teil des WRI-Programms Das Recht, das Töten zu verweigern, hat sich die WRI zum Ziel gesetzt, für den 15. Mai eine Tradition einer internationalen gewaltfreien Aktion zur Unterstützung eines bestimmten KDV-Kampfes, begleitet von dezentralen Aktivitäten überall in der Welt, zu etablieren.

Der überdimensionale Einfluß des Militarismus in Chile kann nicht ganz und alleinig der Militärdiktatur Pinochets (1973-1990) zugeschrieben werden, sondern er ist ein historischer Entwurf, der dem Staat/der Nation Chile Character und Form gegeben hat.

Editorial

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Der Schwerpunkt des diesjährigen internationalen Tages zur Kriegsdienstverweigerung ist ein Land - Chile - aber auch ein gesamter Kontinent - Lateinamerika.

Erklärung der internationalen Delegation

Das Marinemilitärgericht von Thessaloniki hat heute im Fall des Kriegsdienstverweigerers Lazaros Petromelidis entschieden, dass es nicht befugt ist, über Kriegsdienstverweigerer zu richten, wenn diese bereits zum Zivildienst transferiert worden sind.

Gemeinsame Erklärung der War Resisters' International und des Europäischen Büros für Kriegsdienstverweigerung

Seit Jahrzehnten weigert sich Griechenland systematisch, das Recht auf Kriegsdienstverweigerung anzuerkennen, und hat Kriegsdienstverweigerer wiederholt eingesperrt. Als das Recht auf Kriegsdienstverweigerung 1997 endlich formal anerkannt wurde, geschah das in einem bewusst zwanghaftem und bestrafendem Rahmen. So ist z.B. der Ersatzdienst 18 Monate länger als der Militärdienst[1].

Deserteure im Irak

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Gerade GegnerInnen des Regimes werden unter einem Krieg am meisten zu leiden habenSaddam Hussein fürchtet um die Loyalität seiner Truppen

Als während des zweiten Golfkrieges 1991 die Niederlage der irakischen Truppen offensichtlich wurde, kam es zu massenhaften Desertionen. Viele von ihnen wurden Opfer von Bombardierungen durch die damalige Anti-Irak-Koalition, andere wurden Opfer der irakischen Sicherheitskräfte, die sich nach dem Krieg, und nachdem klar war, dass den USA damals nicht an einer Absetzung Saddam Husseins gelegen war, reorganisierten.

Das zerbrochene Gewehr

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der Rundbrief der War Resisters' International und erscheint auf Englisch, Spanisch, Französisch und Deutsch. Das ist die 59. Ausgabe, November 2003.

An dieser Ausgabe haben Andreas Speck und Yongwook Jeong mitgearbeitet. Unterstützung kam von Jung-min Choi und vielen anderen, die die Informationen und anderes besorgten. Falls Du/Sie mehr Exemplare dieses Zerbrochenen Gewehres möchtest, dann kontaktiere bitte das WRI-Büro oder lade sie von unserer Website herunter.

Chun-Guk Jeong

(55 Jahre, Geumsan-gun, Provinz Chungcheongnam-do)

Chun-Guk Jeong, ein Zeuge Jehovas, verweigerte 1969 mit 21 Jahren den Militärdienst und wurde zu 10 Monaten Haft verurteilt. Er saß diese Strafe ab und verweigerte 1976 mit 26 Jahren erneut. Er wurde dann zu einem Jahr und sechs Monaten Haft verurteilt, obgleich der Staatsanwalt drei Jahre forderte. Er legte Berufung ein, aber die nächste Instanz erhöhte die Strafe auf 3 Jahre. Am Tag seiner Entlassung warteten Beamte der Militär-Personalverwaltung am Gefängnistor mit einem Einberufungsbefehl auf ihn.

Young-il Hong

Die Geschichte der Kriegsdienstverweigerer auf der koreanischen Halbinsel geht bis 1939 zurück. Am 21. Juni des genannten Jahres wurden die ersten japanischen Zeugen Jehovas, die den Militärdienst verweigert hatten, verhaftet. Eine Welle von Verhaftungen von Zeugen Jehovas zog sich am 22. Juni durch Taiwan und am 29. Juni durch Korea. 33 koreanische Zeugen Jehovas wurden daraufhin angeklagt. Die meisten der Zeugen Jehovas, die von 1939 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Korea arbeiteten,wurden wegen Kriegsdienstverweigerung inhaftiert.

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