15. Mai – Unterstützung für südkoreanische Kriegsdienstverweigerer: Ein Aufruf der War Resisters' International

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Ohne Frage, würde ich, wenn ich nochmal zum Militär einberufen werden sollte, nochmal verweigern. Jedoch möchte ich nie wieder ins Gefängnis kommen.

Ohne Frage, würde ich, wenn ich nochmal zum Militär einberufen werden sollte, nochmal verweigern. Jedoch möchte ich nie wieder ins Gefängnis kommen.

Zur Zeit des Schreibens dieses Spendenaufrufes befinden sich mehr als 450 Kriegsdienstverweigerer in südkoreanischen Gefängnissen, üblicherweise verurteilt zu 18 Monaten Haft. Seit 1939 haben mehr als 15.000 Kriegsdienstverweigerer im Land im Gefängnis gesessen. Bis heute wird das Recht auf Kriegsdienstverweigerung nicht anerkannt.

Erst im Jahr 2000 entstand eine südkoreanische KDV-Bewegung. Seitdem arbeitet sie in enger Kooperation mit der War Resisters' International. Dies beinhaltete Besuche von MitarbeiterInnen und AktivistInnen der WRI in Südkorea, um dort Trainings anzubieten oder an Konferenzen teilzunehmen. Korea Solidarity for Conscientious Objection (KSCO), der koreanische Partner der WRI, hat nicht nur regelmäßig an WRI-Veranstaltungen teilgenommen, sondern auch zweimal AktivistInnen ins Londoner Büro entsandt, um dort mitzuhelfen. Im Jahr 2005 organisierte KSCO das jährliche Seminar und Ratstreffen der WRI in Seoul in Korea.

Die War Resisters' International hat die koreanische KDV-Bewegung auch bei ihren zahlreichen Erfolgen unterstützt:
eine Verringerung des üblichen Strafmaßes von drei Jahren auf 18 Monate. Entsprechend der derzeitigen rechtlichen Situation ist das die Minimalstrafe, die zu einer Entlassung aus dem Militär führt und somit eine erneute Einberufung vermeidet;
KDVer werden nicht mehr vor Militärgerichte gestellt, sondern vor zivile Strafgerichte;
eine bahnbrechende Entscheidung des Menschenrechtskomitees der Vereinten Nationen zum Recht auf Kriegsdienstverweigerung, die deutlich besagt, dass die Nicht-Anerkennung des Rechts auf KDV eine Verletzung der Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit darstellt;
eine Empfehlung der Nationalen Menschenrechtskomission Südkoreas, das Recht auf KDV anzuerkennen;

Im Jahr 2007 kündigte das Verteidigungsministerium sogar an, dass es das Recht auf KDV anerkennen und einen Ersatzdienst einführen würde. Mit dem Regierungswechsel im Jahr 2008 wird dieses Versprechen jedoch heute nicht mehr anerkannt.

Für den 15. Mai 2009 – den Internationalen Tag zur Kriegsdienstverweigerung – hat War Resisters' International daher entschieden, die Situation in Südkorea zum internationalen Schwerpunkt zu machen, und den Druck auf die koreanische Regierung, das Recht auf KDV anzuerkennen, zu erhöhen.

Wir bitten Dich darum, unsere Anstrengungen für Kriegsdienstverweigerer zu unterstützen. Bitte schreibe einen Brief, in dem Du gegen die Nicht-Anerkennung des Rechtes auf KDV protestierst:

Präsident Lee Myung-bak, 1 Cheongwadae-ro, Jongno-gu, Seoul, Republik Korea, Email: foreign@president.go.kr

Und – damit wir auch in Zukunft unsere Arbeit fortsetzen können – gib bitte eine großzügige Spende an die War Resisters' International für unsere Arbeit zum Recht auf KDV!
Danke.

(Andreas Speck)
KDV-Kampagnenarbeiter der WRI

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