Tag der Gefangenen für den Frieden

Liebes Mitglied, liebe/r UnterstützerIn der War Resisters' International,

Willkommen zu unserem Aufruf zum Tag der Gefangenen für den Frieden, dieses Jahr mit einem besonderen Schwerpunkt zur Situation in Eritrea.

Eritrea ist eines der wenigen Länder mit einem ausgeprägten Wehrpflichtsystem für Frauen und Männer. Die "Wehrerziehung" ist gar Teil des Bildungssystems, und das letzte Schuljahr wird in einer Ausbildungskaserne des Militärs "abgeleistet". Der Militärdienst endet aussderm nicht - alle, die in den letzten Jahren zum Militärdienst einberufen worden sind, leisten diesen noch immer, es sei denn sie sind desertiert und verstecken sich derzeit, oder sie sind ins Ausland geflohen.

"Willkürliche Festnahmen, Folter, Einsatz an vorderster Front und Zwangsarbeit - alle ohne vorherige Gerichtsverhandlung - sind übliche Strafen für Kriegsdienstverweigerer und Deserteure. ... Außerdem werden Angehörige von Deserteuren bedroht, damit sie ihre Kinder in ihre Einheiten schicken", so Abraham Gebreyesus Mehreteab von der Eritreischen Antimilitaristischen Initiative in einer Stellungnahme an die Menschenrechtskomission der Vereinten Nationen in Genf im April diesen Jahres. Nur wenige Monate später berichtete Amnesty International von der Verhaftung von Hunderten von Angehörigen von Deserteuren und WehrpflichtentzieherInnen: "Bei den Festgenommenen handelt es sich um Väter, Mütter oder andere Verwandte von Männern und Frauen über 18 Jahren, die entweder seit 1994 der Einberufung zum Wehrdienst nicht nachgekommen sind oder das Pflichtschuljahr im Militärausbildungslager Sawa nicht absolviert haben, oder die ihre Armeeeinheit oder das Land illegal verlassen haben", so Amnesty International in einer Eilaktion vom 28. Juli 2005.

Die War Resisters' International arbeitet mit der Eritreischen Antimilitaristischen Initiative und anderen Gruppen, um Kriegsdienstverweigerer in Eritrea zu unterstützen. Als Teil dieser Arbeit erstellten wir eine englische Version einer Dokumentation zu Kriegsdienstverweigerung und Desertion in Eritrea (auf unserer Internetseite erhältlich - die deutsche Fassung wurde von der EAI und Connection e.V. herausgegeben), und baten Abraham Gebreyesus Mehreteab sich im Auftrag der WRI an die Menschenrechtskomission der Vereinten Nationen zu wenden. Eritrea als Schwerpunkt des diesjährigen Tages der Gefangenen für den Frieden ist ein weiterer Schritt in unserer kontinuierlichen Arbeit, die Situation in Eritrea an die Öffentlichkeit zu bringen.

Wir bitten Sie um Unterstützung für unsere Arbeit für eritreische Deserteure und Kriegsdienstverweigerer. Nehmen Sie sich am 1. Dezember etwas Zeit, um Briefe an Gefangene zu schreiben (die Liste ist in der Sonderausgabe des Zerbrochenen Gewehrs enthalten). Bestellen Sie weitere Exemplare des Zerbrochenen Gewehrs zur Verteilung unter Freundinnen und Freunden oder in ihrer Friedensgruppe. Und - damit wir unsere Arbeit fortsetzen können - spenden Sie großzügig an die WRI zur Unterstützung unserer Arbeit für eritreische Verweigerer und Deserteure, und für Gefangene für den Frieden. Regelmässige Spenden per Dauerauftrag machen es uns leichter, unsere Ausgaben zu planen.

Vielen Dank.

(Andreas Speck)

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