Frauen in Schwarz Belgrad

9. Oktober 1991 - 9. Oktober 2000

NEUN JAHRE POLITISCHER AKTIVISMUS DER FRAUEN IN SCHWARZ: AUSSCHAU AUF DIE ZEIT NACH DEM ENDE DES REGIMES

Wir gratulieren allen weiblichen und männlichen Bürgern,
Nichtregierungs-Organisationen, der OTPOR-Bewegung und den Oppositionsparteien,
die zum Ende dieses faschistischen Regimes beigetragen haben.
Milosevic wurde in den Wahlen des 24. September 2000 besiegt.
Die Bürger haben den Sieg mit dem zivielen Ungehorsam am
5. Oktober 2000 in die Straßen getragen. Frauen in Schwarz gegen Krieg ging am 9. Oktober 1991 zum ersten Mal in Belgrad
auf die Straße, um gegen das Regime von Slobodan Milosevic,
den Militarismus, Nationalismus und die Gewalt gegen Frauen zu
protestieren. Neun Jahre danach sind wir überglücklich,
das erste Ziel unseres Protests erreicht zu sehen. Das Regime
ist besiegt.

Aber es geht weiter! Slobodan Milosevic ist eine Kriegsverbrecher
und verantwortlich für Kriege und etnische Säuberungen
in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Kosova.

WIR SIND VOLLER FREUE ÜBER DAS ENDE DES TERRORS, ABER WIR FORDERN IMMER NOCH:

  • Überstellung Slobodan Milosevics an den Internationalen
    Gerichtshof für Kriegsverbrechen in Ex-Jugoslawien in Den
    Haag.
  • Freilassung von Flora Brovina und aller Albaner aus dem Kosova
    sowie Miroslav Filipovic, die wegen falscher politischer Prozesse
    in Serbien inhaftiert sind; eine Antwort darauf, wo Ivan Stambolic
    ist.
  • dringende Amnestie für alle Deserteure und Einführung
    neuer Programme für die Reintegration der Männer, die
    sich geweigert haben, an den Kriegen Milosevics teilzunehmen.
  • Verkürzung der Wehrpflicht auf 6 Monate sowie Einführung
    des Rechts auf Zivildienst.
  • Unterstützung der Aktionen für die politischen Rechte
    der Frauen, für die gleichberechtigte Teilnahme der Frauen
    an staatlichen Institutionen.

ES HERRSCHT GRO&Szlig;E FREUDE BEI UNS ÜBER DIESES ENDE -- ABER UNSERE ARBEIT IST NOCH NICHT BEENDET -- WIR WERDEN WEITER AN DER ELIMINIERUNG VON MILITARISMUS, NATIONALISMUS UND DER GEWALT VON MÄNNERN GEGEN FRAUEN ARBEITEN!

Belgrad, Frauen in Schwarz, 9. Oktober 2000; e-mail: stasazen@eunet.yu.

[Anmerkung: Seit dem 2. November wurden Brovina, Filipovic und
Stambolic aus dem Gefängnis entlassen sowie die meisten der
in Serbien inhaftierten Kosovo-Albaner.]
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