Kandidaten für den Rat der WRI (2002-2005)



Ellen Elster, Norwegen

Nominiert von der War Resisters League, USA

Über mich

Vor sehr kurzem bin ich Großmutter eines Jungen geworden,
alle meine Kinder sind nun erwachsen. Ich habe seit den 1970er
Jahren an der Arbeit der norwegischen Sektion (FMK) und der WRI
teilgenommen. Die Aktivitäten der FMK sind in den letzten
Jahren zurückgegangen, und es war natürlich, dass ich
in verschiedenen Gruppen und Koalitionen aktiv war, wie der norwegischen
Sektion der WILPF, dem Antikriegs-Netzwerk, der Arbeit gegen die
NATO. In der letzten Zeit ist die wirtschaftliche Globalisierung
und ihre Verbindung zur Militarisierung ein Schwerpunkt geworden.
Frauenperspektiven waren immer bedeutend für mich. Auf der
anderen Seite hatte meine tägliche Arbeit viele Jahre lang
und in verschiedenen Zusammenhängen mit Gesundheit und Sozialpolitik
zu tun.

Ich würde gerne mehr über die Zusammenhänge zwischen
wirtschaftlicher und militärischer Globalisierung erforschen
und bin weiterhin die Verbindung zur Frauen-Arbeitsgruppe. Ich
schreibe regelmäßig über die Aktivitäten
der WRI in IKKEVOLD, einer Zeitschrift der FMK, und habe für
die Organisation klargestellt, dass ich über WRI-Aktivitäten
sprechen und sie anregen werde. Leider ist die FMK nicht mehr
sehr aktiv und sichtbar. Aber weil ich durchaus in verschiedenen
Zusammenhängen beteiligt bin, bin ich als WRI-Vertreterin
bekannt.

Ich bin bereit mich an der WRI-Verwaltung zu beteiligen.

Emanuel Matondo

Nominiert vom Forum vor Vredesactie, Belgien und der War Resisters
League, USA

Was ich tun will, wenn ich in den Rat der WRI gewählt bin
und wie WRI aus mir Nutzen ziehen kann (?)

Wie ich meine Stellung als WRI-Ratsmitglied in meiner eigenen
Arbeit nutzen werde, um WRI mehr bekannt zu machen.

Wenn ich in den Rat der WRI gewählt bin,

1., würde ich gerne meine Erfahrungen oder Kenntnisse speziell
über Afrika mitteilen und daran arbeiten, das WRI-Netzwerk
zu verstärken. Im Augenblick, da die NATO ihr Operationsfeld
auf Afrika ausgeweitet hat und ihre militaristische Hegemonie
in Richtung Süden geht, ist wichtig für KDV-er, Pazifisten
und Antimlitaristen auf der ganzen Welt (oder besonders aus den
westlichen/Nato-Ländern), ihre Aufmerksamkeit auf diese Problematik
in der sich wandelnden Welt zu richten. Wer kümmert sich
um die permanente Militärpräsenz französischer
Truppen in Djibouti oder in Gabun oder an der Elfenbeinküste
- deren Streitkräfte in der Vergangenheit eine Schlüsselrolle
bei der Unterstützung von Dikaturen wie der von Mobutu gespielt
haben oder 1994 die völkermordende Militäraktion in
Ruanda durchführten, ebenso die Militarisierung der nordöstlichen
Grenzregion Kenias und die anwachsende NATO-Präsenz in diesem
Land nach dem 11. September 2002. Über den ganzen Kontinent
operieren Privatarmeen, die meisten von ihnen aus Ländern
des Nordens und eng an NATO-Strukturen/ -Institutionen angeschlossen,
in Kriegen und Konflikten oder bieten ihre Dienste an für
völkermordende, repressive Regierungen, Rebellengruppen oder
transnationale Gesellschaften, die Bodenschätze ausbeuten
oder auf dem Ölsektor tätig sind, z. B. MPRI und AirScan
(USA) oder DSL (Großbritannien). Wer weiß etwas über
die militärische Zusammenarbeit zwischen der türkischen
Armee und dem bewaffneten Regime und der Polizei Gambias sowie
über die Tatsache, dass „Foltermethoden in vielen Polizeistationen
in diesem westafrikanischen Land sich völlig verändert
haben, seit sie ein spezielles Training /Dienste durch die Türkei
erhalten", wie Augenzeugen und Opfer berichtet haben. Während
des Besuches des angolanischen Präsidenten in Washington,
Ende Februar 2002 äußerte Präsident George W.
Bush seine Sorge um mehr militärische und politische Stabilität
im südlichen Afrika und erklärte seinen Kollegen und
Gästen aus „Angola, Mozambique und Botswana zu den
besten geostrategischen Partnern der USA in der Region",
und empfahl ene militärische Zusammenarbeit mit diesen Ländern.
Anschließend an diesen Besuch besuchte der angolanische
Abgeordnete und Verteidigungsminister die USA und unterzeichnete
einen Vertrag für das Training angolanischer Elitetruppen
in der US-amerikanischen Militärschule.

Ich hätte gerne, wenn viele Menschen in der WRI ihre Aufmerksamkeit
auf dieses Phänomen oder den Trend lenken würden: „Die
NATO orientiert sich südwärts" in Bezug auf Afrika
und Lateinamerika. Es gibt mehr Gruppen oder Organisationen in
Afrika, die über Frieden, KDVer, Deserteure arbeiten und
sehr aktiv sind gegen Krieg, Militarismus und Miliarisierung,
aber die meisten von ihnen wissen nichts über die WRI, daher,
wenn man sie dazu bringt, unserem internationalen Netzwerk beizutreten,
könnte das dazu helfen, Erfahrungen über gewaltlosen
Widerstand und friedliche Konfliktlösung zu auszutauschen.
Es wäre auch hilfreich für sie, von anderen Erfahrungen
von Asien, Lateinamerika, Europa, Nordamerika oder anderen Ländern
ihres eigenen Kontinents zu lernen durch Zusammenhänge, die
manchmal noch nicht existieren: In Kontakt zu kommen und Kontakt
zu ermöglichen wird der Ansatz sein (durch Arbeitsgruppen
- wie die nicht zustande gekommene für Angola 2001 - breite
Postaktionen, die die WRI mit ihren Verbindungen auf dem Kontinent
einführen / vorstellen....)

Wenn einmal wirksame afrikanische Friedens- und KDV-er-Organisationen
mit der WRI verbunden sind und ihr Engagement erklären, werde
ich das CONCODOC-Projekt voranbringen, um mehr Einzelheiten über
diesen Bereich vom Kontinent zu erhalten, angefangen mit dem zentralen
und dem südlichen Afrika.

  • 2. Ich würde es begrüßen, wenn die WRI bei
    laufenden Affairen, die international mit Krieg und Militarismus
    zu tun haben, international entschiedene Positionen einnehmen
    und entschiedene Botschaften in Form von Erklärungen, Pressemitteilungen
    oder Berichten verschicken würde, die Kriegsverbrechen, Verbrechen
    gegen die Menschlichkeit und schwere Verletzungen der Menschenrechte
    im Zusammenhang mit kriegsähnlichen Konflikten aufdecken.
    Um dieses Ziel zu erreichen, werde ich innerhalb des Netzwerkes
    der WRI oder in Verbindung mit uns nahestehenden Menschenrechtsorganisationen
    Informationsreisen in Länder, um die es geht, anspornen und
    fördern, um Berichte über begangene Verbrechen und andere
    Gesetzesübertretungen durch kriegführende und Konfliktparteien
    oder mit ihnen in Verbindung stehende juristische Personen zu
    erstellen. Das wird Kampagnen zur Bewusstseinsbildung unterstützen
    und Lobbyarbeit in Eigeninitiative mit dem Ziel, die zuständigen
    Institutionen auf konkrete Aktionen /Maßnahmen anzusprechen
    wie die UN-Menschenrechtskommission, UN-Spezialkommissionen, das
    EU-Parlament (ähnlich denkende Regierungen müssen identifiziert
    werden!).... Es würde die Fähigkeit der WRI verstärken,
    die internationale öffentliche Meinung zu mobilisieren und
    gleichzeitig die nationale Meinung der betreffenden Länder,
    deren Regierung den Krieg unterstützt oder kriegführende
    Parteien in Konfliktzonen zum Beispiel. „Namen nennen"
    und die „Kriegsverbrechen durch Streitkräfte und Gruppen"
    oder Institutionen/ Banken/ Unternehmen hinter ihnen bloßstellen.
    Unsere Aktivitäten in Genf müssen auch verstärkt
    werden durch Beauftragung des Hohen Kommisars für Menschenrechte
    durch Sektionsmitglieder oder mit uns verbundene Experten aus
    den Ursprungsländern, die vielleicht bei der Jahressitzung
    dieser Kommission dabei sein können (dank eines repräsentativen
    Status der WRI bei dieser UN-Institution); Berichte über
    „Os Crimes dos Militares" (wollen wir es so nennen!).
  • Die WRI, als eine der ältesten Antikriegsorganisationen
    und eine der ersten - wenn nicht die erste - Trägerin des
    Friedensnobelpreises könnte ihren Einfluss nutzen, um auf
    der internationalen Tribüne laut gegen den Krieg aufzutreten,
    ja aufzuschreien sowie gegen Kriegsverbrecher aufzutreten, indem
    sie das existierende Netzwerk (von Nobelpreisträgern) nutzt,
    um Militarismus aufzuspüren. Außerdem könnten
    wir gemeinsam analysieren, wie eine gemeinsame Strategie der „Friedensstärkung
    durch juristische Aktionen" zu formulieren wäre. (z.
    B: durch Nutzung der „Alien Claims Tort Act"; [etwa:
    „Gesetz für Klagen gegen im Ausland begangene Vergehen"]
    in den USA oder der Klagegesetze in Belgien etc...) als die Antwort
    der WRI oder des Antimilitarismus auf den sich ausdehnenden Militarismus
    und militärische Konfliktlösungen: Ich werde die Schaffung
    einer „Arbeitsgruppe für juristische Angelegenheiten"
    empfehlen für Aktionen, um dieses Thema zu behandeln.
  • 3. Nun sehen wir wie das Militär seine Strategien in
    der sich verändernden Welt ändert, indem es auf verschiedene
    Weise Zugang zum privaten Leben erhält, mit der Professionalisierung
    der Armeen im Norden nutzen sie alle existierenden Medien für
    ihre Propagandafilme und Werbung in Schulen/ Universitäten,
    trainieren Journalisten oder Medienarbeiter, um sie „vorzubereiten
    auf ihre Berichterstattung in den Konfliktzonen/ Ländern
    im Krieg" und gewinnen sie manchmal, um das Bild des Militärs
    aufzupolieren (so dass die Kritik am Militär in vielen Fällen
    selten geworden ist!), indem sie Filmproduktionen sponsern (wie
    das Military Film Connection Office in Hollywood, das allen Produzenten
    kostenlose Dienste anbietet, die bereit sind, Filme zu machen,
    die den Militarismus loben oder die Brutalität der Streitkräfte)
    und Partnerschaft schließen mit Menschenrechtsorganisationen
    (wie die Zusammenarbeit / der Vertrag zwischen OCHA und NATO),
    um sich selbst als menschenrechtlich darzustellen oder als Lebensretter
    von Millionen, wir studieren ernsthaft diese Themen um wirksame
    und angemessene antimilitaristische Strategien dagegen zu entwickeln.
    Ich hoffe, wir können das existierende menschliche Potential
    und geschickte Personen innerhalb des WRI-Netzwerks nutzen, um
    Studien zu erarbeiten oder Dokumente über solche Themen zu
    produzieren, um viele Menschen zu informieren und kritische Debatten
    zu initiieren oder zu beeinflussen.
  • Ich denke darüber nach, wie man einen Friedensjournalismus
    schaffen oder stärken kann: durch die Identifikation von
    Medienarbeitern und Journalisten, die für Frieden arbeiten,
    Kritik gegen den Krieg oder militaristische Ansätze von Konfliktlösungen
    ausdrücken. Wir könnten an der Schaffung eines Netzwerks
    von Journalisten und Medienarbeitern arbeiten, die für den
    Frieden aktiv sind oder Professionellen aus den Medien helfen,
    der WRI beizutreten, um schließlich eine Datenbank zu schaffen,
    die es möglich macht, sie für Aktionen und Artikel in
    ihren Zeitungen, Fernsehen, Radio, Gewerkschaften etc. zu mobilisieren.
    Ich (wir) können z. B. die Organisation „Media Workers
    Against the War" (Großbritannien) ansprechen, um für
    dieses Projekt mit uns zusammen zu arbeiten.
  • 4. Ich könnte meine Kenntnisse in Fragen der Finanzierung
    oder beim Entwerfen von Konzepten für Finanzierungskampagnen
    zum Vorteil der WRI einsetzen (wenn genügend Unterstützung
    von der Verwaltung, dem Büro und den Sektionen verfügbar
    ist...!). Ich werde gerne meine Erfahrung aus meinen gegenwärtigen
    Aktivitäten bei der Stiftung Umverteilen! (Berlin) mit der
    WRI teilen und vielleicht zur Entwicklung ihrer eigenen unabhängigen
    und dynamischen Finanzquelle oder Stiftung beitragen durch die
    Aquisition von Spenden oder der weltweiten Mobilisierung potentieller
    Spender, Veranstaltungen und Sektionsmitglieder. Ich (wir) können
    weiter daran arbeiten, viele Menschen in verschiedenen Ländern
    zu stimulieren und zu aktivieren, um ihre Besitztümer/ Vermögen
    für eine Sache des Friedens und der Gewaltlosigkeit, die
    von der WRI verteidigt wird, zu stiften, im Augenblick hinterlassen
    einige reiche Menschen ohne Verwandte/ Nachkommen ihre Besitztümer
    lieber philanthropischen und humanistischen oder sozialen Projekten
    / Aktionen, wenn sie nicht mehr am Leben sind.
  • 5. Ich werde ebenfalls gerne für die Verwaltung, den
    Rat und das Büro analysieren, wie es für die WRI zu
    ermöglichen ist, prominente Künstler, Schriftsteller/
    Autoren oder andere Persönlichkeiten zu mobilisieren, die
    in der Vergangenheit oder Gegenwart ihre Sorge um den Frieden
    oder gegen den Krieg oder Landminen, für nichtmilitärische
    Sicherheit oder antimilitaristische und gewaltlose Konfliktlösungen
    ausgedrückt haben, für konkrete Aktionen/ Aktivitäten
    wie Pressekonferenzen, Erklärungen, Protestaktionen oder
    Briefe an Funktionäre, Kampagnen zur Weckung des Bewusstseins,
    Kampagnen zur Erschließung von Geldquellen oder spezielle
    Ereignisse etc... Es wird notwendig sein, eine Datenbank mit Adressen
    und allen Kontakten einzurichten, die aktualisiert werden muss.
  • Ich werde gerne über Marktstrategien nachdenken, die
    uns helfen könnten, die WRI und ihre Ideale weltweit bekannt
    zu machen, z. B. durch die Schaffung eines Internationalen Preises
    für friedliche und gewaltfreie Beiträge zur Kunst, den
    Medien, Literatur, Film... Die Vertreter /Sektion der WRI (in
    den USA?) könnten z. B. beim Internationalen Filmfestival
    für Menschenrechte (von Human Rights Watch) dabei sein oder
    Filmemacher vorstellen. Wie ist es mit Cannes, Venedig, Sun Dance
    (Australien) und Asien? Abgesehen von mehr Präsenz und Vermarktung
    hilft es auch für Spenden!
  • 6. Um die WRI bekannt zu machen, denke ich daran ein internationales
    antimilitaristisches Ereignis in Deutschland zu arrangieren (z.B.
    ein antimilitaristisches Festival mit Freilichtvorstellungen wie
    das, was jedes Jahr im November von COT-Albi/Frankreich veranstaltet
    wird), das die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf unsere Themen
    und existierende Netzwerke lenken könnte. (Ort, Sponsoren
    und andere Mitarbeiter könnten identifiziert werden!) Eine
    andere Möglichkeit könnte es sein herauszubekommen,
    wie man die existierende deutsche Koalition von Nichtregierungsorganisationen
    und Stiftungen anspricht, die jedes Jahr im Februar während
    des Berliner Internationalen Filmfestivals „Berlinale"
    den „Friedensfilmpreis" verliehen hat und sich ihr später
    anzuschließen, wenn wir ihre Auffassungen teilen.
  • Auch in meiner täglichen Arbeit als Autor ebenso wie
    als Delegierter in einigen Organisationen, die sich mit Menschenrechten,
    kritischem Journalismus und Pressefreiheit, Friede, Antirassismus
    etc. befassen, könnte ich die WRI durch Erwähnungen
    bekannt machen.
  • 7. Wie die Jugend oder junge Leute mobilisieren, die mehr
    und mehr auf die Straße gehen, um gegen den Krieg und die
    Gewalt durch das Militär zu protestieren, manchmal der ATTAC-
    oder der Antiglobalisierungsbewegung beitreten oder orientierungslos
    scheinen.
  • Bist du bereit, bei der Verwaltung der WRI mitzuarbeiten?

    Ich hoffe, dass die neugewählten Mitglieder in die Strukturen
    und Aufgaben der Verwaltung eingeführt werden. Ich kann mir
    vorstellen/ werde gerne dabei mitarbeiten, wenn mir das nicht
    einige Mühe bereitet, da ich gerade nach einer Arbeit außerhalb
    Berlins suche.

    Hilal Demir, Türkei

  • Nominiert von der War Resisters League, USA
  • Über meine Arbeiten und die Arbeit der WRI
  • Zuerst kann ich sagen, dass ich eine Anarchistin und Feministin
    bin, das erklärt meinen politischen Standpunkt.

    Ich arbeite seit 1997 in einer antimilitaristischen Gruppe. Außerdem
    bin ich aktives Mitglied einer antimilitaristischen feministischen
    Frauengruppe seit deren Gründung. Während meines politischen
    Lebens habe ich auch innerhalb einer schwul/lesbischen Gruppe
    und einer antinuklearen Gruppe gearbeitet. Ich arbeite noch mit
    einigen Arbeitsgruppen, kleinen Gruppen aus einigen Frauenorganisationen.

    Meine politische Position heißt Gewaltlosigkeit. Ich arbeite
    auch als Trainerin für Gewaltlosigkeit.

    Für mich ist es nicht so wichtig, Mitglied des WRI-Rates
    zu sein. Weil ich denke, ich arbeite mit der WRI, wenn es etwas
    für sie zu tun gibt, ohne dort Mitglied zu sein; aber wenn
    ich Mitglied werde, wird diese Beziehung ernsthafter werde, damit
    wird es meine Verantwortung sein, für die WRI zu arbeiten.
    Und in bezug auf die Frage, was ich für die WRI tun kann,
    denke ich, die Antwort kann sein, dass ich die Information über
    die WRI-Entscheidungen zu den Gruppen in der Türkei tragen
    kann, mit denen ich arbeite, und eine Verbindung zwischen ihnen
    und der WRI herstellen. Denn sonst gibt es niemand, der diese
    Art von Beziehung zur WRI hat. Außerdem kann ich die Informationen
    über die politische Arbeit antimilitaristischer Umgebungen
    und feministische Frauenarbeit umsetzen. Somit kann es vielleicht
    möglich sein, Projekte mit der WRI zu entwickeln.

    Ein weiterer Punkt ist, dass ich nicht in der Verwaltungsgruppe
    der WRI sein will.

    Howard Clark, Großbritannien/ Spanien

    Nominiert vom Institut für Friedensarbeit und gewaltfreie
    Konfliktaustragung, Deutschland, und War Resisters League, USA

    Für mich persönlich bleibt meine am meisten öffentliche
    politische Arbeit der Aufbau des Friedens im Balkan. In Madrid,
    wo ich lebe, bin ich in engem Kontakt mit der MOC, besonders mit
    den Kriegssteuer-Verweigerern, und anderen antimilitaristischen
    Gruppen, die mich als Quelle für internationale Fragen ansehen.
    Ich habe bei verschieden landesweiten MOC-Treffen über die
    WRI berichtet und die Teilnahme der MOC an der Konferenz in Poori
    und an der Aktion in Brüssel ermöglicht, und Verbindung
    mit «Objecion Fiscal» aufgenommen, um Mittel für
    die Aktion in Brüssel zu erhalten. Ich arbeite in einem lokalen
    Netzwerk, das gewaltfreie Initiativen in Kolumbien unterstützt.
    Ich bin per email aktiv bei Diskussionen der Herausgeber von «Peace
    News» und des Buches der WRI über Gewaltfreiheit und
    Soziales Empowerment, und ich gebe in «Peace News» einen
    Abschnitt über Kolumbien heraus, der in Kürze erscheinen
    wird. Auf Einladung schreibe ich Artikel oder Papiere und halte
    Gespräche oder Arbeitsgruppen über eine Reihe von Themen,
    in Spanien und anderswo. Ich bin im Begriffe, eine antimilitaristische
    Diskussionsgruppe auf Englisch in Gang zu setzen, so dass mehr
    MadriderInnen sich trauen, an internationalen Ereignissen teilzunehmen.

    Für die WRI ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, dass
    Ratsmitglieder zwischen den Treffen arbeiten, Post vom WRI-Büro
    und der Verwaltung lesen, kommentieren und wenn notwendig daraufhin
    etwas tun, sowie an email-Diskussionen teilnehmen, um das Programm,
    Publikationen und gelegentlich auch die Beschaffung von Geldmitteln
    für die WRI zu entwickeln. Wenn wir wollen, dass die Strukturen
    der WRI transparent und effektiv sind, haben wir alle einiges
    an Arbeit vor uns. Ich möchte, dass die WRI eine größere
    Bandbreite von Veranstaltungen organisiert, die für eine
    größere Zahl von Aktiven zugänglich ist. Zum Beispiel
    sollte die WRI ins Auge fassen, mehr Aktionsprojekte zu starten
    (ob Aktionen zivilen Ungehorsams wie zum 15. Mai, oder langfristigere
    Projekt wie das Balkan Peace Team, ob innerhalb der WRI oder
    in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen), und ich bin besonders
    eifrig dabei, die Idee der Friedenskarawane, die beim Rat 2001
    vorgeschlagen wurde, hin zu einem praktisches Projekt zu entwickeln.
    Ich möchte auch, dass die WRI regionale Initiativen innerhalb
    unseres Netzwerkes zu stärken hilft: das ist der beste Weg,
    unsere Stärke weltweit aufzubauen. Ich würde Einladungen
    in Betracht ziehen, über die WRI zu sprechen oder die WRI
    zu repräsentieren, wo das nützlich ist, oder an Projekterforschungs/
    -entwicklungsarbeit teilzunehmen.

    Jørgen Johansen, Norwegen/ Schweden

    Nominiert vom Institut für Friedensarbeit und gewaltfreie
    Konfliktaustragung, Deutschland, und der War Resisters League,
    USA

    Ich werde für den Rat kandidieren, nicht für Verwaltungsarbeit.

    Das meiste meiner Arbeit in diesen Tagen ist friedensbezogen.
    Ich spreche in vielen verschiedenen Zusammenhängen über
    die WRI. Ausgedehnte Reisen machen es schwierig, örtliche
    Arbeit zu machen, mein Beitrag wird sich auf Kontakte mit Gebieten
    konzentrieren, wo wir schwach sind und mit der akademischen Gemeinschaft.

    Marija Kirjakovska, Makedonien

    Nominiert von der War Resisters League, USA

    Da ich einige Jahre lang an antimilitaristischen und feministischen
    Aktivitäten teilgenommen habe, wurde es mir möglich
    und sichtbar zu sehen, wie präsent die militaristische Kultur
    in der makedonischen Gesellschaft ist. Indem man die Fakten einer
    anderen Nationalität, einer anderen Religion, einer anderen
    Kultur nutzte, nahm der Militarismus hier die sichtbarste Form
    an - Krieg. Als Mitglied von Peace Action - einer Gruppe junger
    Leute aus Makedonien, arbeitete ich mit daran, KDV zu verbreiten
    durch das Organisieren verschiedener direkter Aktionen, einem
    Infotelefon und einem Beratungsbüro. Außerdem beziehen
    wir uns auch auf die übrigen Gesichtspunkte von Gewalt und
    Militarismus in der Gesellschaft (der Mann - Kapital/ Geld/ Geschlecht;
    Mensch - Natur/ Tier; etc.), daher schließen unsere Aktionen
    kritische Massen ein, Solidaritätsprotest für Genua,
    den 8. März (in Zusammenarbeit mit der Feministischen Initiative,
    in der ich ebenfalls Mitglied bin), den 15. Mai etc.

    Und als Mitglied des WRI-Rates glaube ich dass ich in der Lage
    sein werde, meine eigene Sicht über die Perspektive von Krieg
    und Militarismus einzubringen, Informationen zu teilen und zu
    verbreiten, gemeinsame Aktionen zu koordinieren, indem ich den
    WRI-Hintergrund in verschiedenen Aktionen hier nutze. Ich will
    Kontakt zu anderen Gruppen ausfindig machen, die über Antimilitarismus
    arbeiten und relevant sind für die WRI und den Kampf in Makedonien
    und dem Balkan und Unterstützung für KDV anbieten.

    Oscar Huenchunao, Chile

    Nominiert von der War Resisters League, USA

    Wie formell sollte dies sein?

    Was kann ich über mich sagen?

    Über meine politische Arbeit:

    Ich war in der anarchistischen Bewegung engagiert, seit ich 18
    war. Vorher war ich mehr in Punk und Metal-Musik aktiv - und bin
    es noch. Der Anarchismus hat mir Argumente gegeben, mich Dingen
    entgegenzustellen, die ich nicht mochte, und der Militärdienst
    war eines von ihnen.

    Gegen Ende 1998 kam ich mit einer (damals) neuen Organisation
    in Kontakt: der KDV-Gruppe «Ni Casco Ni Uniforme» («Weder
    Helm noch Uniform»). Ich fing an, ihre Flugblätter zu
    verteilen, nahm an ihren Aktivitäten in Santiago teil, einschließlich
    dem 2. ENOCAM (einem nationalen Treffen, August 1999). Das Jahr
    2000 brachte nicht das Ende der Welt, aber eine bedeutende Änderung
    in meinem Leben: Ich zog nach Santiago. Seit damals war ich ständig
    bei jeder Art von Arbeit innerhalb der Gruppe tätig. Wegen
    der kollektiven Art der Arbeit habe ich nie einen speziellen Posten
    innegehabt, war aber tätig als Sprecher, Webmaster, Organisator,
    habe kleine Lesungen an Gymnasien gehalten etc. und die Gruppe
    bei solchen Ereignissen wie dem Nationalforum zur Militärpflicht
    vertreten, das im Jahr 2000 von der chilenischen Regierung organisiert
    wurde, und beim Rat und Seminar der WRI im letzten Jahr in der
    Türkei.

    Über meine Positionen: Ich denke, dass wenn ich sage, ich
    identifiziere mich mit dem Anarchismuns, das könnte genügen,
    oder auch nicht, also will ich hinzufügen, dass ich entschieden
    an Gewaltlosigkeit glaube als Weg, soziale Veränderungen
    zu erreichen. Ich will eine Welt, in der einer/s jeden Freiheit
    und Würde respektiert wird, und wir können solch eine
    Welt nicht bauen, indem wir wiederum die gewalttätigen Wege
    erschaffen, aus denen unsere gegenwärtige Gesellschaft gemacht
    ist.

    „Welchen Nutzen wird die WRI von dir haben? Wie wirst du
    deine Stellung als WRI-Ratsmitglied in deiner eigenen Arbeit nutzen,
    um die WRI bekannter zu machen?

    Diese Fragen sind schwer zu beantworten. Ich bin von Südamerika,
    und das könnte helfen, eine „globalere" Perspektive
    zu haben. Als Ratsmitglied gewählt zu werden ist eine Herausforderung
    für mich - es wird eine Menge Arbeit bedeuten: die WRI in
    Menschenrechts- und pazifistischen Netzwerken zu fördern,
    so viel ich kann, in der Lage zu sein, die WRI wo auch immer zu
    vertreten... Ich weiß nicht, ich bin willens so viel zu
    tun wie ich kann.

    Über den Dienst in der Verwaltung. Ich muss ehrlich sagen
    nein, zumindest nicht für jetzt, da ich das so verstehe,
    dass man dafür in London sein oder dort oft hinreisen muss...
    Ich meine, ich will gerne helfen bei allem, was notwendig ist,
    aber ich bin nicht so sicher, ob ich es tun könnte. ich will
    keine Verantwortung über mein eigenes Faulheitsniveau hinaus....
    ähh, ich meine, über meine Fähigkeiten hinaus
    übernehmen.

    Sergeiy Sandler, Israel

    Nominiert von der War Resisters League, USA

    Mein Name ist Sergeiy Sandler. Ich bin 27 Jahre alt. Ich bin hier
    in Israel jetzt schon seit einigen Jahren bei der Beratung und
    Hilfe für KDVer tätig. Tatsächlich war ich bei
    der KDV-Arbeit engagiert, seit ich selbst KDVer gewesen bin (ich
    habe im April 1994 meine Verweigerung des Militärdienstes
    aus pazifistischen Gründen erklärt und wurde ein Jahr
    später aus der Armee entlassen, im Anschluss an zwei kurze
    Gefängnisaufenthalte). Ich bin Aktivist bei der israelischen
    feministischen und antimiliaristischen Gruppe «Neues Profil»,
    die in einer weiten Bandbreite von Ebenen und Feldern daran arbeitet,
    die israelische Gesellschaft zu entmilitarisieren. Als Teil meiner
    Arbeit in «Neues Profil» habe ich die Aufgabe übernommen,
    Berichte über eingesperrte KDVer zu verschicken und ich bin
    einer der Organisatoren des Beratungsnetzwerks von «Neues
    Profil» für KDV-er und Wehrdienstunwillige. Unnötig
    zu sagen, dass ich entschieden gegen Israels Politik bin, in der
    Gegenwart und auch in der Vergangenheit, in bezug auf die Palästinenser
    (ebenso wie auf vielen anderen Politikfeldern, aber das ist hier
    kein Ort für eine Rundumerklärung). KDV-Arbeit in Israel
    ist notwendig politisch, und das tiefgreifend. Der offizielle
    (etwas gefälschte) Konsens zum Militär, seinen Aktionen
    und dem Militärdienst in Israel ist ein Hauptelement in der
    Struktur der politischen Macht in Israel, sehr viel mehr als in
    den meisten anderen Ländern. KDV-Arbeit ist extrem subversiv.
    Kein Wunder, dass zwei kollektive Verweigerungserklärungen
    beinahe die einzigen Aktionen der radikalen Linken in Israel waren,
    die ernsthaft die politische Tagesordnung in Israel beeinflusst
    haben.

    Wenn ich Mitglied des Rates der WRI würde, würde mich
    das in die Lage versetzen, KDV-Arbeit hier in Israel weiter zu
    fördern. Es wird erlauben, die Glaubwürdigkeit und internationale
    Reichweite der Arbeit der WRI zu nutzen, um hier in Israel solche
    Fälle wie - kurzfristig - die Schaffung eines offiziellen
    KDV-Status für jeden (gegenwärtig existiert er nur für
    Frauen), auf längere Sicht: die Abschaffung der Wehrpflicht
    und in noch weiterer Sicht: regionale Abrüstung. Es würde
    uns auch helfen, unsere tägliche KDV-Arbeit und politische
    Arbeit im allgemeinen zu fördern.

    Ich bin mir sehr darüber im klaren dass, als mir die Möglichkeit
    angeboten wurde, meine Kandidatur zum Rat der WRI anzumelden,
    darin ein wichtiges symbolisches Element lag. Ein Ratsmitglied
    aus einer der lärmvollsten Konfliktzonen der Welt zu wählen,
    legt Zeugnis ab vom Engagement der WRI in der Region. Ich hoffe,
    dass ich durch das Engagement bei den Aktivitäten der WRI
    und durch die Diskussionen auf internationalem Niveau in der Lage
    sein werde, zur Arbeit der WRI über das bloß symbolische
    Maß hinaus beizutragen.

    Siva Ramamoorthy, Sri Lanka/ Irland

    Nominiert von der War Resisters League, USA

    Sian Jones, Großbritannien

    Nominiert von der War Resisters League, USA

    Wenn ihr Etiketten braucht, bin ich Feministin, Antimilitaristin,
    und ich glaube an Gewaltfreiheit. Ich habe lange Zeit in der Frauenbewegung
    verbracht und in der Frauen-Friedensbewegung - und ich habe Verbindungen
    zwischen beiden hergestellt - wie die „Frauen in Schwarz"
    es ausgedrückt haben - „gegen männliche Gewalt,
    gegen Militarismus, gegen Krieg."

    Wenn ihr Zeugnisse der WRI braucht: ich gehöre zu den Frauen
    in Schwarz und der Aldermaston Women's Peace Campaign (eine gewaltfreie
    direkte Aktion gegen Atomwaffen) - die beide mit der WRI verbunden
    sind; ich gehöre zu «D10», einer antimilitaristischen
    nvda-Gruppe, in der auch einige Leute von der WRI sind ... o,
    und mein Großvater war KDVer, und ich schreibe ziemlich
    regelmäßig für «Peace News».

    Was würde ich für die WRI tun? Ich würde Energie
    in das Frauennetzwerk der WRI legen und sicherstellen, dass Fragen
    von Geschlecht und Militarismus in allen Aspiekten der Arbeit
    der WRI angesprochen werden. Mir ist klar, dass das nicht jedem
    gefallen wird - also bin ich auch darauf eingerichtet, an anderen
    Aspekten der Arbeit der WRI teilzunehmen - (und da ich schon auf
    der NVSE-Konferenz gearbeitet habe, ist mir klar, was das bedeutet).

    Ich würde für die Verwaltung zur Verfügung stehen,
    bis ich mehr Erfahrung als Ratsmitglied habe.

    Vesna Terselic, Kroatien

    Nominiert von der War Resisters League, USA

    Ich nehme die Nominierung für den WRI-Rat an, aber kann nicht
    bei der WRI-Verwaltung mitmachen. Als mögliches Ratsmitglied
    in den Jahren 2002 - 2005 würde ich gerne meine Aufmerksamkeit
    auf folgendes konzentrieren:

    Mit der Vergangenheit umgehen

    - die Bedeutung komplementärer Prozesse beim Friedenschaffen
    fördern und mit der Vergangenheit umgehen

    - Organisation öffentlicher Aktionen in Kroatien

    Antikriegs-Aktionen

    - Teilnahme und Organisation von Antikriegs-Aktionen in Kroatien

    Artikulation und Förderung einer friedensbauenden Politik


    - Teilnahme an Forschungs- und politischen Projekten des Zentrums
    für Friedensstudien

    - Teilnahme an Sitzungen des Komitees für Menschenrechte
    der Minderheiten beim kroatischen Parlament

    - Teilnahme an internationalen Konferenzen (z. B.: lokale und
    regionale Konferenzen die mit Friedensförderung in den nachjugoslawischen
    Ländern zu tun haben, Weltwirtschaftsforum...)

    Erziehung zum Frieden

    - Kurse in ziviler Politik

    - Ermöglichung örtlicher, regionaler und internationaler
    Trainings (z. B.: MIRamiDa und andere Trainings, die vom Zentrum
    für Friedensstudien organisiert werden; von KURVE Wustrow
    organisierte Trainings; Seminare für eine schweizerische
    Expertengruppe, organanisiert vom schweizerischen Außenministerium)

    Erziehung und Forschung für die Stärkung von Frauen


    - Kurse über Frauen und Macht

    - Organisation von Konsultationen für Trainer von städtischen
    Organisationen, politischen Parteien, Gewerkschaften

    - Vorbereitung einer Recherche über „Frauen in der Politik"

    Grüße aus dem sonnigen Zagreb

    Programmes & Projects

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