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Anfang Juli haben die Vereinten Nationen, nach Jahren der Kampagnenarbeit von Atomwaffengegner*innen, einen Vertrag beschlossen, der Atomwaffen kategorisch verbietet. Diese Nachricht wurde von den Aktivist*innen, die auf dem Coulport Disarmament camp von Trident Ploughshares waren, enthusiastisch aufgenommen

Paul Magno

Im Juli 2012 unternahmen drei Aktivisten für Abrüstung in den Vereinigten Staaten - Greg Boertje-Obed, Megan Rice and Michael Walli – eine gewaltfreie direkte Aktion am Y12 National Security Complex in Oak Ridge (Tennessee), die sie “Transform Now Plowhares” (“Umwandlung in Pflugscharen jetzt”) nannten. Oak Ridge ist ein Ort, der bis auf den Anfang des Manhattan Projekt im 2. Weltkrieg zurückgeht und ist bis heute ein wesentliches Bindeglied in der Fähigkeit der USA, Atomwaffen zu produzieren. Die drei schafften es, in der Nacht das Gelände des Bundesterritoriums zu überqueren, vier Sicherheitszäune zu überwinden und an die Anlage für die Wartung von hoch angereichertem Uran (Highly Enriched Uranium Maintenance Facility, HEUMF) zu gelangen – ein Depot für 400 Tonnen bombenfähiges Uran, genug für 10.000 Atomwaffen. Als sie dort waren, markierten sie das Gelände mit Absperrband, das bei Verbrechen verwendet wird, breiteten Friedensbanner aus und bestrichen die Wände des Gebäudes mit menschlichem Blut und gesprühten biblischen Friedensbotschaften.

2012 drangen sieben AktivistInnen in die SHAPE Militärbasis ein, wo die NATO Entscheidungen über den Einsatz ihrer strategischen Atomwaffen fällt. Die Gruppe nannte sich selbst die „Bombspotters“ und wählte diese Aktion zivilen Ungehorsams, um als Teil der NATO Game Over-Bombspotting-Kampagne die Präsenz von Atomwaffen auf belgischen Boden anzuprangern. Sie wurde festgenommen und jetztnach dreieinhalb Jahren vor Gericht gestellt. Der Prozess fand am 26. Oktober statt; jetzt erwarten die AktivistInnen das Urteil. Über die folgende Website können Solidaritätserklärungen geschickt werden: https://bomspotters.wordpress.com/nous-soutenir/

Atomwaffen ächten

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44 Staaten haben anlässlich einer Konferenz über die humanitären Auswirkungen von Atomwaffen in Wien zu einem Verbot aller Atomwaffen aufgerufen. Es wurde eine „österreichische Verpflichtungserklärung“ abgegeben, in der die Regierung Österreichs versprach, „die legale Lücke für das Verbot und die Abschaffung von Atomwaffen zu schließen“. Diese Ankündigungen wurden während einer zweitägigen internationalen Konferenz in Wien gegeben, die sich mit den absichtlichen und aus Unfällen resultierenden Folgen des Einsatzes von Atomwaffen befasste.

Am 2. März 2015 wird das Europäische Antimilitaristische Netzwerk an einer Blockade der Atomwaffenfabrik in Burghfield, England teilnehmen, die den Namen Burghfield Lockdown trägt. Neue Kampagnen entstehen derzeit in Großbritannien, denn 2016 steht eine Entscheidung über die Ersetzung (oder Abrüstung) des Trident-Raketensystems an.

Mehr (in englischer Sprache)

Wolle gegen Waffen

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Anti-Atom-AktivistInnen im Vereinigten Königreich stricken fieberhaft – warum? Am Nagasaki-Tag (9. August) wollen sie die beiden Atomwaffenanlagen bei Burghfield und Aldermaston mit einem 11-km langen rosa Friedensschal miteinander verbinden. Die Aktion ist Teil der wachsenden Kampagne gegen die Ersetzung der Trident.

Mehr Informationen (in Englisch)

Beim Gipfel von Straßburg-Kehl von 2009 stimmten die NATO-Mitglieder überein, ein neues strategisches Konzept für die Allianz zu erstellen. Das strategische Konzept (SK) ist normalerweise das leitende politische Dokument der kommenden zehn Jahre für die NATO. Im November hoffen die Nato-Länder beim NATO-Gipfel in Lissabon ein Dokument zu verabschieden, das “kurz und klar” sein soll. Der Hauptinhalt wird großenteils das SK von 1999 wiederholen, aber es wird im Ganzen kürzer sein. Eingeweihte erwarten ein Papier von höchstens 12 Seiten.

Bis zu achthundert Anti-Atomwaffen-AktivistInnen aus England, Nordirland, Schottland, Wales, und einer Reihe europäischer Länder beteiligten sich an einer Blockade des Atomic Weapons Establishment (AWE) in Aldermaston in Berkshire, beginned kurz vor 7Uhr morgens. Im Verlauf des Vormittags wurden alle Tore von AktivistInnen blockiert.

Es ist an der Zeit, die Atomwaffen aus Europa hinauszuschaffen. Zu ihrem 60. Jubiläum muss die NATO die Botschaft erhalten, dass wir keine Kernwaffen brauchen – und die NATO auch nicht. Die für den Kalten Krieg geschaffenen Atomwaffen sind weit schlimmer als nur irrelevant im aktuellen Sicherheitskontext. Selbst innerhalb des Militärs werden solche Waffen zunehmend als Relikte aus dem letzten Jahrhundert wahrgenommen, als militärisch ungeeignet und als massive Belastung der Ressourcen, die das Militär für die konventionelle Kriegsführung beansprucht.

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