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Liebe Freunde,

mein Name ist Hülya Üçpınar. Ich bin Menschenrechtsanwältin in der Türkei. Ich bin gerade von einem Austausch zu Gewaltfreiheitstraining unter der Leitung von War Resisters' International zurückgekommen. Diese Veranstaltung brachte mir den eindeutigen Beitrag des WRI zu den Friedens- und Antimilitarismus-Bewegungen ins Gedächtnis zurück.

Grundsätzlich sind die War Resisters' International (WRI) ein Netzwerk. Wir sind ein Kollektiv gleichgesinnter Gruppen, die alle gegen Militarismus und Kriegstreiberei in unseren eigenen Ländern kämpfen. Unterstützt von 2 Angestellten geben WRI-Mitglieder auf der ganzen Welt sich gegenseitig lebenswichtige Solidarität und Ermutigung.

Wie Dir vielleicht schon bekannt ist hat Andreas Speck, der seit 2001 Mitarbeiter im Londoner WRI-Büro für das Programm 'Das Recht, das Töten zu verweigern' ist, sich entschieden, sich anderen Dingen zuzuwenden, und er wird Ende des Jahres das WRI-Büro verlassen. Während seiner Zeit im WRI-Büro hat das Andreas das Programm - und zu einem gewissen Grade die gesamte WRI - gestaltet, und eine ausgezeichnete Arbeit geleistet. Doch wir haben zu einem späteren Zeitpunkt noch Gelegenheit, Andreas für seine Arbeit gebührend zu danken. In diesem Moment wollen wir Euch unsere neue Mitarbeiterin des Programms 'Das Recht, das Töten zu verweigern' vorstellen. Sie wird von September an Teil des WRI-Büros sein.

Nachdem wir Anfang des Jahres die Stelle ausgeschrieben hatten, erhielten wir eine noch nie dagewesene Anzahl von Bewerbungen - mehr als 80 - und viele von ausgezeichneten KandidatInnen. Doch eine KandidatInnen beeindruckte uns mehr als alle Anderen, mit ihrer Intelligenz, Persönlichkeit, und ihrem tiefen Verständnis der vielen komplexen Themen, die der Arbeit der WRI zu Grunde liegen. Ihr Name ist Hannah Brock, und wir geben ihr nun Gelegenheit, sich selbst kurz vorzustellen.

Hujambo!

Ich grüße Sie/Dich mit einem Ausdruck auf Swahili, der in Ostafrika weit verbreitet ist, und den mir mein Mentor und Kollege, der panafrikanische Pazifist Bill Sutherland, während einer Reise durch Tansania beigebracht hat, die wir unternommen hatten, um Präsident Julius Nyerere in Gespräche für unser Buch Guns and Gandhi in Africa zu verwickeln. Eine der Sachen, die Nyerere und Bill mir beigebracht haben ist dass – wie z.B. die dörflichen kollektiven Farmexperimente, die als Ujamma bekannt sind – es nicht wahr ist, dass Gewaltfreiheit in Afrika daran gescheitert ist, radikalen Wandel herbeizuführen. Die Wahrheit ist, dass Ujamma, wie auch eine unbewaffnete Revolution, nie wirklich versucht wurden.

Gewaltfreie Bewegungen gegen Landraub und Militarismus

Von Howard Clark

Von den Männern des Eigentums kam der Befehl:
Sie schickten gedungene Männer und Landsknechte, um den Anspruch der Diggers zu zertreten.
„Reißt ihre Hütten nieder. Zerstört ihr Korn!“
Sie wurden zerstreut, aber noch immer setzt ihre Vision sich fort.

- Worte aus einem Lied von Leon Rosselson, das die Diggers und ihren Kampf um Land im England des 17. Jahrhunderts feiert.

Liebe/r Unterstützer/in der War Resisters' International,

Die traditionalle Arbeit der War Resisters’ International zur Unterstützung von inhaftieren Kriegsdienstverweigerer/innen und anderen Gefangenen für den Frieden mag vielleicht als graue Routine erscheinen, doch ist sie notwendig und immer wieder eine Herausforderung. Als jemand, der vor Jahren auf der WRI-Liste der Gefangenen für den Frieden war, kann ich nur die Wichtigkeit der zahlreichen Karten und Briefe, die ich aus aller Welt erhielt, und die meine Stimmung hinter Gittern aufmunterten, betonen. Doch häufig geht es um mehr. Das ist z.B. der Fall beim ägyptischen Kriegsdienstverweigerer Maikel Nabil Sanad, der derzeit wegen der Veröffentlichung eines Artikels auf seiner Webseite, der das Militär kritisiert, inhaftiert ist. Seit dem 23. August befindet er sich im Hungerstreik – seit mittlerweile mehr als 85 Tagen.

Die War Resisters' International fordert die Freilassung des ungerechterweise inhaftierten Bloggers

Die War Resisters' International, ein internationales pazifistisches Netzwerk mit mehr als 80 Mitgliedsorganisationen in mehr als 40 Ländern, fordert die ägyptischen Behörden auf, den inhaftierten pazifistischen Blogger Maikel Nabil Sanad unverzüglich frei zu lassen. Maikel Nabil Sanad wurde Ende März 2011 festgenommen, und zu drei Jahren Haft verurteilt. Ihm wurden die Verletzung von Artikel 184 des ägyptischen Strafgesetzes, welcher die "Beleidigung des Volksversammlung, des Shura Rates oder jeglicher anderer staatlichen Behörde, oder der Armee oder der Gerichte" unter Strafe stellt, sowie von Artikel 102, "Verbreitung falscher Informationen". Sein Gerichtsverfahren vor einem Militärgericht und seine Verurteilung entsprachen nicht internationalen rechtlichen Standards [1].

Liebe FreundInnen und FördererInnen der WRI,

Als die autoritären Herrscher nach Jahrzehnten an der Macht endlich zu Fall gebracht wurden, wurden wir alle an die Macht erinnert, die eine sich einige Bevölkerung mittels gewaltfreier Aktion ausüben kann. Und wieder einmal haben wir gesehen, dass die zynische Unterstützung für Diktaturen im Namen von Stabilität ein Rezept für Unterdrückung und Ungerechtigkeit ist.

Gleichzeitig erwachsen zwei große Herausforderungen aus den Ereignissen in Nordafrika und dem Mittleren Osten für diejenigen unter uns, die gewaltfreie Aktionen befürworten und gegen eine Regierungspolitik arbeiten, die prinzipienlose Allianzen der Zweckmäßigkeit und Waffenhandel beinhaltet.

War Resisters’ International – ein internationales Netzwerk von über 80 antimilitaristischen Gruppen in mehr als 40 Ländern – erklärt:

Wir haben sie gründlich satt die Militärinterventionen, die sich hinter dem Schutzschirm von falschen „humanitären Motiven“ verstecken, sei es in Libyen oder anderswo.

Wir haben die Logik der Gewalt als einer Form, soziale und politische Konflikte zu lösen, gründlich satt. Und doch müssen wir uns schon wieder diesen Themen zuwenden, als wäre in den letzten hundert Jahren nichts gelernt worden.

Krieg beginnt hier!

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WRI/ofog Seminar und WRI-Ratstreffen in Luleå, Schweden

Das diesjährige Ratstreffen der WRI wird vom 19.-21. Juli 2011 in Luleå stattfinden, im hohen Norden Schwedens. Das Ratstreffen selbst ist Teil eines Seminar- und Aktionscamps mit dem Titel "Krieg beginnt hier", das von der schwedischen WRI-Mitgliedsorganisation ofog organisiert wird. Das Camp und das Seminar beginnen am 22. Juli, und enden am 29. Juli.

Editorial

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Die Internationale der Kriegsdienstgegner (WRI) entstand in Europa. Und dort hat sie den größten Teil ihrer Mitglieder und Unterstützer. Das spiegelt sich deutlich in ihrer Funktionsweise und auch in den behandelten Themen wider. Gleichzeitig sind die europäischen Gruppen zusammen mit der Liga der Kriegsdienstgegner (WRL) in den Vereinigten Staaten diejenigen, die die größte Identifikation mit der Internationalen haben.

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