Kampagnen: Internationaler Tag zur Kriegsdienstverweigerung

Description

Jedes Jahr am 15. Mai begehen wir den Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung (KDV-Tag) - ein Tag, um diejenigen zu ehren, die sich dem Krieg widesetzt haben und sich ihm noch immer widersetzen, vor allem durch die Weigerung, in den militärischen Strukturen mitzuwirken.

Wenn Sie beim KDV-Tag mitmachen möchten, kontaktieren Sie uns.

Language
German

Every year, 15th May marks International Conscientious Objection Day (CO day) - a day to celebrate those who have, and those who continue, to resist war, especially by refusing to be part of military structures.

If you would like to take part in CO day, contact us.

Since the 1980s, 15 May is celebrated as International Day on Conscientious Objection. Conscientious objection movements all over the world use 15 May to promote the right to conscientious objection, and conscientious objection as an antimilitarist action and perspective.

This year, War Resisters’ International wants to highlight the new challenges for conscientious objection as a result of a changing military landscape: the right to conscientious objection for professional soldiers, and the need to counter military propaganda and military recruitment wherever they take place.

In Europa hat sich in den letzten Jahren der Trend zur Professionalisierung des Militärs fortgesetzt. Mehr und mehr Länder schaffen die Wehrpflicht ganz ab, oder setzen diese aus. Derzeit halten von den 27 EU-Mitgliedern nur 10 an der Wehrpflicht fest, und von diesen 10 werden einige in den nächsten Jahren ebenfalls die Wehrpflicht abschaffen -- so wird z.B. von Polen erwartet, dass zwischen 2010 und 2012 die Wehrpflicht beendet werden wird.

Editorial

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Der 15. Mai ist der Internationale Tag der Kriegsdienstverweigerung. Diese Ausgabe des Zerbrochenen Gewehrs gibt eine Einführung der WRI in das Thema für 2008: KDV für BerufssoldatInnen und Strategien gegen militärische Rekrutierung. Beide Themen stehen in engem Zusammenhang: mit dem Trend zur Abschaffung der Wehrpflicht benötigen zumindest die Militärs des Westens in wachsendem Maße professionelle, "freiwillige" SoldatInnen.

Kindersoldaten in Kolumbien

Auch wenn die Genfer Konvention von 1949 und die Kinderrechtekonvention die Rekrutierung von Kindern unter 18 Jahren verbieten, oder deren Einsatz in Feindseeligkeiten, so sind doch mindestens ein Viertel der irregulären Truppen im kolumbianischen BürgerInnenkrieg jünger als 18 Jahre.

Die Asamblea Nacional de Objetores y Objetoras de Conciencia - ANOOC (Nationale Versammlung der Kriegsdienstverweigerer/innen) ist ein Raum der Artikulation und Koordination für Organisationen und Gruppen aus den verschiedenen Regionen Kolumbiens, die die Kriegsdienstverweigerung als Antwort auf jegliche der bewaffneten Gruppen Kolumbiens - staatliche und nichtstaatliche - aus einer Perspektive der Gewaltfreiheit heraus propagieren.

Andrés Daniel Giraldo wurde am 1. November 2006 illegal zum Militär rekrutiert (siehe co-alert, 2/11/2006), auf dem Weg von Bogota nach Medellin. Er wurde in der gleichen Nacht wieder freigelassen. Dies ist seine Geschichte (Red.)

In Kolumbien begann man 1988 in einer Gruppe verschiedener Personen (Intellektuelle, AnwältInnen und RepräsentantInnen der Kirchen, unter anderen) über Kriegsdienstverweigerung zu reden. Sie hatten den Mut, das Thema anzugehen, und forderten die Kriegsdienstverweigerung aufgrund des obligatorischen Militärdienstes für Jugendliche.

Für die Feierlichkeiten zum 10. Geburtstag der Friedensgemeinde San José de Apartadó trafen sich VertreterInnen von kolumbianischen Gemeinden und internationale Gäste aus 14 verschiedenen Ländern in der Gemeinde La Unión und in San Josesito de Apartadó, im Gebiet von Apartadó-Antioquia.

Gewissensfreiheit und Militärdenst in der kolumbischen Verfassung

Die Verfassung von 1991 markiert den derzeitigen Stand des Kampfes für die Anerkennung der Kriegsdienstverweigerung in Kolumbien. Auf der einen Seite, im Kapitel zu den Grundrechten, garantiert Artikel 18 zur Gewissensfreiheit das Recht, dass ,,niemand verpflichtet werden wird [...], gegen sein Gewissen zu handeln". Gleichzeitig verlangt Artikel 216, im Kapitel zu den öffentlichen Organen, dass ,,alle Kolumbianer ...

Kolumbien ist eines der Länder mit dem am längsten andauernden bewaffneten Konflikt - mittlerweile mehr als 50 Jahre. Jahrzehnte von Krieg und Gewalt durch die militärischen Kräfte des Staates, Paramilitärs und verschiedene Guerillas haben zu einer Militarisierung des gesamten kolumbianischen Gesellschaft geführt. Nach mehreren gescheiterten Friedensprozessen haben der "Krieg gegen Terror" und dessen kolumbianische Entsprechungen, der "Plan Colombia" und "Plan Patriota", zu einer Eskalation des bewaffneten Konfliktes geführt.

Editorial

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Der Internationale Tag zur Kriegsdienstverweigerung 2007 hat Kolumbien zum Schwerpunkt - ein Land mit mehr als 50 Jahren (Bürger-)Krieg und Gewalt. Ein Land, in dem sich Kriegsdienstverweiger/ innen Herausforderungen gegenüber sehen, die sich von denen anderso unterscheiden - z.B. die Bedrohung unfreiwilliger Rekrutierung nicht nur von Seiten des Staates und dessen Militärs, sondern auch von Seiten der verschiedenen irregulären und Guerilla-Armeen im Land.

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