Lexys Rendón
Zwischen den Jahren 2003 und 2013 zeigte Lateinamerika, während man im Rest der Welt eine Welle von Wirtschaftskrisen erlebte, gute Wirtschaftszahlen. Der Kontinent profitierte vom sogenannten “Preisboom von Rohstoffen”, aufgrund der Tatsache, dass in der Geschichte seine hauptsächlichen Ausfuhrprodukte bis zum heutigen Tage energetische Ressourcen waren, wie Öl, Gas, Kohle und andere Mineralien. Im Jahr 2011 zum Beispiel gehörten von den zwanzig wichtigsten Firmen Lateinamerikas dreizehn zu den Bereichen Öl, Gas, Bergbau und Stahlindustrie. Das Geld, das in allen Ländern zusammen verdient wurde, schaffte es, die Armutszahlen in der Region zu verringern. Im Jahr 2012 versicherte die Wirtschaftskomission für Lateinamerika und die Karibik (Comisión Económica para América Latina y el Caribe, CEPAL), der Kontinent zeige die niedrigste Armutsrate (28 % der Gesamtheit der Bevölkerung) der letzten 30 Jahre.
Jedoch wurden die hohen Wirtschaftseinnahmen nicht nur für Sozialprogramme genutzt, um die Zahlen extremer Armut zu reduzieren. Sie wurden auch dazu verwendet, die Streitkräfte der lateinamerikanischen Länder mit Hilfe einer beträchtlichen Zunahme von Waffenkäufen zu modernisieren. In einer Studie, die das Friedenslaboratorium (Laboratorio de Paz) auf Grundlage der Zahlen des Friedensinstituts von Stockholm (SIPRI) erstellt hat, wurde bekannt, dass Lateinamerika den Kauf von Waffen um 150 % erhöht hatte und von den Jahren 2000 bis 2010 die Summe von 13.624 Mio. Dollar ausgab. Die weltweiten Militärausgaben beliefen sich 2012 auf 1,7 Billionen Dollar oder 2,5 % des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP). In Lateinamerika betrugen die Verteidigungsausgaben etwa 4 % des gesamten BIP, mehr als im weltweiten Mittel.