Civil disobedience/NVDA

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Diesen Monat fand die Eurosatory Waffenmesse in Paris statt. Die Messe für „Verteidigung und Sicherheit“, eine der größten der Welt, findet alle zwei Jahre statt. Viele Jahre lang wurde der Widerstand gegen sie durch eine Frau getragen, Yvonna Kressman, die jahrzehntelang alleine vor der Messe eine Mahnwache abhielt.

PazifistInnen in Europa werden im Juni nach Paris fahren, um gegen die Eurosatory Waffenmesse zu protestieren. Einige werden dies in Form einer Pilgerfahrt von Deutschland aus tun, über Straßburg und an Rüstungsfabriken vorbei. Es wird Aktionen an Bahnhöfen geben, wenn die Delegierten ankommen, Mahnwachen und eine Demonstration am Dienstag, den 14. Juni um 18.30 Uhr an Les Invalides. Folgt @noneurosatory auf Twitter und unterschreibt ihre Petition online.

Letzte Woche haben auch in Wales AktivistInnen die Messe für Rüstungsanschaffungen, Forschung, Technologie und Exportfähigkeiten in Cardiff gestört. Früher fand diese Veranstaltung in Bristol statt, musste dort aber wegen der Protete weggehen. Hier geht es zu Fotos von der Aktion.

Mehr Informationen (auf Englisch), oder schreibt an noneurosatory2@gmail.com für mehr Infos.

Die zweite Ausgabe des Handbuchs für Gewaltfreie Kampagnen kam auf Englisch 2014 heraus und wurde auf der internationalen Konferenz in Kapstadt vorgestellt. Das Buch ist jetzt mit Hilfe einer Crowdfunding-Kampagne ins Spanische übersetzt worden und kann in unserem Webshop bestellt werden: /node/24916

Das Handbuch enthält eine Sammlung von Geschichten, Strategien, Taktiken und Übungen für Trainings, um Gruppen zu unterstützen, die gewaltfreie Aktionen für sozialen Wandel durchführen wollen. Es wurde von über 30 Menschen aus vielen verschiedenen Ländern und Kontexten aus dem Netzwerk der WRI verfasst.

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Rosa Moiwend

Die ehemalige holländische Kolonie West-Papua wurde 1963 durch das indonesische Militär besetzt. Der internationale Rahmen, in dem diese Besetzung stattfinden konnte, basierte auf den wirtschaftlichen und politischen Interessen der Vereinigten Staaten und wurde durch deren Verbündete, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und Australien unterstützt. Die Vereinten Nationen verweigerten West Papua das Recht auf Selbstbestimmung und unterstützten die indonesische Besetzung. Während der ersten Jahre der Besetzung durch die indonesische Regierung wurde der westpapuanische Widerstand brutal durch Militäroperationen und Bombardierungen zerschlagen. Zwei Jahre bevor die Vereinten Nationen formell den Transfer der holländischen Souveränität an Indonesien ermöglichte – alles ohne die Zustimmung West-Papuas – richteten die Vereinigten Staaten und Indonesien eine riesige Gold- und Kupfermine in West-Papua ein. Von Anfang an wurde die Freeport-Mine zum Staatseigentum und Sicherheitsprojekt erklärt, das durch gewaltige indonesische Militärpräsenz beschützt wurde. Altmodischer Kolonialismus, deutlich gemacht durch Gebietsbesetzung durch eine ausländische Militärmacht, blieb, wurde aber durch Neo-Kolonialismus verstärkt: intensive Kapitalinvestierung in den Bergbau und Zustrom einer großen Anzahl Indonesier, um die eingeborenen West-Papuas zu verdrängen. In den ersten Jahren wurde das Umsiedlungsprogramm der indonesischen Regierung durch die Weltbank finanziert. Obgleich das Projekt auf dem Papier als Entwicklungsprojekt zugunsten „der Armen“ entworfen wurde, war das einzige Ziel der indonesischen Regierung, ihre territoriale Integrität zu schützen. Es war militarisierte Entwicklung, die in Wirklichkeit Armut erzeugte.  

2012 drangen sieben AktivistInnen in die SHAPE Militärbasis ein, wo die NATO Entscheidungen über den Einsatz ihrer strategischen Atomwaffen fällt. Die Gruppe nannte sich selbst die „Bombspotters“ und wählte diese Aktion zivilen Ungehorsams, um als Teil der NATO Game Over-Bombspotting-Kampagne die Präsenz von Atomwaffen auf belgischen Boden anzuprangern. Sie wurde festgenommen und jetztnach dreieinhalb Jahren vor Gericht gestellt. Der Prozess fand am 26. Oktober statt; jetzt erwarten die AktivistInnen das Urteil. Über die folgende Website können Solidaritätserklärungen geschickt werden: https://bomspotters.wordpress.com/nous-soutenir/

In Spanien werden Vorbereitungen für Widerstand gegen die geplanten NATO-Kriegsspiele getroffen, das Manöver Trident Juncture. Es wird im Oktober bis in den frühen November hinein stattfinden. Mehr als 36.000 SoldatInnen aus über 30 Ländern werden sich beteiligen – das ist eine der größten Mobilisierungen von NATO-Truppen seit zehn Jahren. Das WRI-Mitglied Alternativa Antimilitarista-MOC ist Teil der Koordinierung des Protests gegen das Manöver. Ein Aufruf auf Spanisch findet sich hier.

Es sind große Demonstrationen geplant, und lokale Gemeinden und Gewerkschaften rufen zu einem Generalstreik auf. Das European Antimilitarist Network wird ebenfalls teilnehmen und AktivistInnen aus dem ganzen Kontinent werden anreisen, um gegen diese gewaltige militärische Mobilisierung zu protestieren.

Hier geht es zu einem Artikel über den Hintergrund der Kriegsspiele auf der WRI-Website.

 

Die WRI organisiert die 2. Internationale Aktionswoche gegen die Militarisierung der Jugend dieses Jahr vom 14. bis 20. November. Die Woche ist eine vereinte Anstrengung von AntimilitaristInnen der ganzen Welt, um Aufmerksamkeit darauf zu lenken und zu kritisieren, wie junge Menschen militarisiert werden, und die Stimme für Alternativen zu erheben.

Die erste internationale Aktionswoche im vergangenen Jahr hatte als Hauptschwerpunkt die Themen Bildung und Forschung. (Siehe <http://antimili-youth.net/articles/2014/11/report-week-action-military-free-education-and-research>.) Viele Gruppen in verschiedenen Ländern, darunter Kanada, Deutschland, Südkorea, Spanien, den USA, Israel und Großbritannien waren aktiv, um das Ende der Rolle des Militärs in Bildung und Forschung zu fordern.

In diesem Jahr erweitern wir unser Thema von Bildung auf alle anderen öffentlichen Räume, wo wir militärisches Engagement mit jungen Menschen sehen.

Wir rufen alle Gruppen und Einzelpersonen auf, sich mit Aktionen an der Woche zu beteiligen. Kontaktiert uns über cmoy@wri-irg.org für mehr Information.

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In diesem September kommt eine der weltweit größten Waffenmessen in das Londoner ExCeL Zentrum. Die Messe, die vom 15. bis 18. September stattfinden soll, erwartet mehr als 1.000 Unternehmen und 30.000 BesucherInnen. Eine Aktionswoche wird in der Woche vor der Messe, vom 7. bis 12. September, stattfinden, um die Durchführung dieser Messe so schwierig wie möglich zu machen. An jedem Tag werden unterschiedliche Gruppen Aktionen organisieren, um die verschiedenen Auswirkungen von Waffenhandel und Unterdrückung offenzulegen. Viele Gruppen werden den #WarStartsHere Slogan benutzen, der auch von dem European Antimilitarist Network benutzt wird.

Mehr (auf Englisch) ...

Das „größte Manöver der NATO seit Ende des Kalten Krieges“ wird im Oktober und November in Italien, Portugal und Spanien stattfinden. Am Trident Juncture werden mehr als 36.000 SoldatInnen aus mehr als 30 Ländern teilnehmen, die Hälfte von ihnen – 20.000 SoldatInnen – in Spanien. Es gibt Initiativen von Seiten andalusischer pazifistischer und antimilitaristischer Bewegungen, Aktionen Zivilen Widerstands in Barbate (der amphibischen Trainingsanlage der Sierra del Retín) mit Unterstützung der Alternativa Antimiltarista MOC im Staat Spanien und dem European Antimilitarist Network durchzuführen. Andere Gruppen organisieren Proteste in Zaragoza (dem Nationalen Trainingszentrum San Gregorio) und in Barcelona.

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