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ForscherInnen der Satyagraha Foundation haben in den letzten 18 Monaten im WRI-Archiv in Amsterdam (bei dem International Institute of Social History) gearbeitet. Unter anderem entdeckten sie dabei Schätze wie einen unpublizierten Text von Tolstoi, Materialien über den Widerstand in Frankreich während der Nazi-Besatzung und bislang unveröffentlichte Essays von Gene Sharp. Ihre Arbeit ist jetzt abgeschlossen und kann auf der Website der Stiftung eingesehen werden. 

Mit der Aussetzung der Friedensgespräche begann die Regierung der Türkei Mitte August eine Sicherheitspolitik in Kraft zu setzen, die unrechtmäßig grundlegende Rechte und Freiheiten in den Städten beschneidet, die vorwiegend von KurdInnen bewohnt sind. 

Zum ersten Mal wird sich das Magazin der WRI, Das Zerbrochene Gewehr, mit Klimawandel und Antimilitarismus befassen. Wir wollen uns mit den Verknüpfungen zwischen Umwelt- und Friedensbewegungen beschäftigen, den Verbindungen zwischen unseren Analysen von Kontrolle, Ausbeutung und Macht und den Zusammenhängen zwischen scheinbaren „Ein-Punkt-Bewegungen“. Bitte sendet uns Eure Ideen und Vorschläge möglichst bis Ende Januar an info@wri-irg.org. Die fertigen Artikel würden wir zum 15. März brauchen. Wir wünschen uns kurze Beiträge von 800 bis 1200 Worten.

Hier geht es zu mehr Infos über die spezifischen Themen.

Am Ende des internationalen “Stopping the War Business”-Seminars, teilen drei Teilnehmer mit uns ihre Ansichten. Lesen Sie sie im Folgenden.

Tuuli Vuori

Es ist gut, in Südkorea zu sein. Ich komme aus einem Land, das immer noch die Wehrpflicht unterhält, und ich habe die Hälfte meines Lebens der Arbeit mit Fragen zur Kriegsdienstverweigerung im Zusammenhang gewidmet. Das ist ein Grund, warum es sich so besonders anfühlt in Seoul zu sein, denn ich habe so viel über die Kampagnen gehört, die unsere südkoreanischen Freunde hier durchführen. 

Auf jeden Fall wusste ich nicht besonders viel über Kriegsgeschäfte, und so habe ich viel in diesem Seminar gelernt. Vielen Dank für die wirklich interessante Referenten und Workshops!

In diesem Seminar diskutierten wir über die Konsequenzen der Geschäftemacherei mit dem Krieg für den einzelnen Menschen. Wir sprachen auch über die großen und dunklen Strukturen der Kriegsprofiteure. Manchmal fühle ich mich dabei sehr klein.

Am vergangenen Montag verstarb Abraham Mehreteab in Offenbach am Main. Er war seit Jahren für die Eritreische Antimilitaristische Initiative aktiv und hatte zuletzt das Handbuch für gewaltfreie Kampagnen sowie die Broschüre Von der Diktatur zur Demokratie ins Tigrinische übersetzt und innerhalb der eritreischen Community verbreitet.

Bereits mit 10 Jahren musste er unter den Folgen des Krieges in seinem Heimatland leiden. Beim Spielen explodierte eine Mine in seiner Hand. Dabei verlor er seinen rechten Arm und war zunächst praktisch blind. Trotzdem machte er sein Abitur und konnte schließlich ein Jurastudium an der Universität Asmara im neu gegründeten Staat Eritrea aufnehmen.

Tahir Elçi, Vorsitzender der Diyarbakir Bar Association, ein prominenter Menschenrechtsanwalt und sehr bekannte Person als “Friedensgesandter”, wurde am 28. November 2015 in Diyarbakir, Südost-Türkei ermordet. Er widmete sein Leben dem Frieden und den Menschenrechten. Seine letzten Worte während einer Pressekonferenz ein paar Minuten, bevor er erschossen wurde, waren: „Wir wollen keine Waffen, Zusammenstöße und militärische Operationen am Geburtsort und Zuhause so vieler Zivilisationen“.

Jedes Jahr am 1. Dezember begehen die War Resisters’ International und ihre Mitglieder den Tag der Gefangenen für den Frieden, für den wir die Namen und Geschichten der für Friedensaktionen inhaftierten Menschen veröffentlichen. Viele sind Kriegsdienstverweigerer, die im Gefängnis sitzen, weil sie nicht in die Armee eintreten wollten. Andere haben gewaltfreie Aktionen zur Störung der Kriegsvorbereitungen durchgeführt. Dieser Tag gibt Dir die Chance, Deine Unterstützung für diese Menschen zum Ausdruck zu bringen.

WRI hat eine permanente Liste der Gefangenen für den Frieden: Wir bemühen uns sehr, diese für den Tag der Gefangenen für den Frieden am 1. Dezember auf den neuesten Stand zu bringen.

Wir laden Euch ein, am 1. Dezember oder an einem zeitnahen Tag ein bißchen Zeit zu reservieren, um Karten als Ausdruck Eurer Solidarität zu schicken. Namen und Adressen findet Ihr here: /inprison. Vielleicht könnt Ihr Euch mit Freunden treffen, mit Eurer Friedensgruppe, Klasse, Religions- und Gemeindegruppe und die Karten gemeinsam schreiben!

Für weitere Informationen: /de/node/3382

Ich schreibe von ‘Welt ohne Krieg’ in Südkorea. Gemeinsam mit der WRI hat ‘Welt ohne Krieg‘ gerade das Seminar ‘Schluss mit den Kriegsgeschäften’ und Aktionen gegen die Waffenmesse ADEX beherbergt. Erst vor zwei Jahren haben wir unsere Kampagne gegen ADEX gestartet, aber mit der Hilfe internationaler Solidarität gab es bereits bedeutende Fortschritte. Nun bitte ich Sie, mit Ihrer Spende die Arbeit der WRI als das internationale pazifistische Netzwerk zu unterstützen, das diese Solidarität befördert. 

Ich bin davon überzueugt, dass Pazifismus keine Grenzen kennt. Die internationale Solidarität innerhalb der WRI war lebenswichtig für die Arbeit von ‘Welt ohne Krieg‘, und die Arbeit dieses globalen Netzwerks ist der Arbeit von Organisationen wie der unseren sehr zugute gekommen.

Zum zweiten Mal findet die internationale Woche gegen die Militarisierung der Jugend statt, und zwar zwischen dem 14. und 20. November dieses Jahres. Viele AktivistInnen aus der ganzen Welt werden sich mit eigenen, unabhängig geplanten Aktionen und Veranstaltungen in ihren Ländern und Städten beteiligen. So werden z.B.

2012 drangen sieben AktivistInnen in die SHAPE Militärbasis ein, wo die NATO Entscheidungen über den Einsatz ihrer strategischen Atomwaffen fällt. Die Gruppe nannte sich selbst die „Bombspotters“ und wählte diese Aktion zivilen Ungehorsams, um als Teil der NATO Game Over-Bombspotting-Kampagne die Präsenz von Atomwaffen auf belgischen Boden anzuprangern. Sie wurde festgenommen und jetztnach dreieinhalb Jahren vor Gericht gestellt. Der Prozess fand am 26. Oktober statt; jetzt erwarten die AktivistInnen das Urteil. Über die folgende Website können Solidaritätserklärungen geschickt werden: https://bomspotters.wordpress.com/nous-soutenir/