Colombia

Der Konflikt in Kolumbien geht in seinen jüngsten Ausformungen bis ins Jahr 1948 zurück, als der Präsidentschaftskandidat Jorge Eliecer Gaitán ermordet wird und die Möglichkeit verschwindet, dass Ideen von sozialistischem Charakter im kolumbianischen Staat einen Ort für Entscheidung und Macht finden könnten.

Die Vertreibung in Kolumbien ist sowohl durch die offiziellen Streitkräfte als auch durch die illegalen wie Paramilitärs und Guerilleros gefördert worden. Jedoch wird angesichts dieser durch den Krieg erzeugten Folgeerscheinungen wenig unternommen. Ein Beispiel dafür ist der Mangel an Vorsorge für die Wirkungen der Vertreibung, der Formen von Verletzung, die Frauen, Jugendliche und Kinder treffen, abgesehen von der Garantie der Rechte, die sie als Vertreibungsopfer haben.

“Im September 2001, als ich von den serbischen Behörden die Anerken­nung meines Rechtes auf KDV forderte, gab es in Serbien 12 religiöse KDVer im Gefängnis. Aufgrund der Kampagne, die von der WRI und anderen Friedensorganisationen organisiert wurde wurde ich nicht nur nicht inhaftiert, auch diese 12 KDVer wurden in den folgenden Monaten freigelassen.”

Igor Seke, Kriegsdienstverweigerer aus Serbien

Wir bitten Euch, unsere Anstrengungen für die Unterstützung von Kriegsdienstverweigerern und Ge­fangenen für den Frieden zu unterstützen. Nehmt Euch am 1. Dezember – dem Tag der Gefangenen für den Frieden – ein wenig Zeit, um Briefe an Gefangene zu schreiben (bitte beachte die beliegende Liste). Und – damit wir unsere Arbeit fortsetzen können – gib eine großzügige Spende zur Unterstützung der Arbeit der WRI für Gefangene für den Frieden.

Stellungnahme des geschäftsführenden Vorstands von War Resisters’ International

War Resisters' International ist sehr besorgt angesichts der Todesdrohungen gegen die kolumbianische Partnerorganisation Red Juvenil de Medellin. Das Netzwerk erhielt letzte Woche Todesdrohungen im Namen der “Aguilas Negras” (Schwarze Adler), eine gebräuchliche Selbstbezeichnung von offiziell demobilisierten paramilitärischen Gruppen [1].

Wir, KriegsdienstverweigerInnen und AntimilitaristInnen aus Ecuador, Kolumbien, Venezuela und ganz Lateinamerika und der Karibik, sagen geschlossen NEIN zu einer kriegerischen Eskalation. Denn diese wird zu einem Krieg führen, der uns erneut zu spalten versucht.

Wir haben schon genug zu tun mit dem Hunger, der Korruption, dem zunehmenden Militarismus, den horrenden Militärausgaben, der Verunsicherung der BürgerInnen, der ständigen Huldigung der Menschenrechte durch unsere Regierungen - wozu wollen sie uns noch mit einem bewaffneten Konflikt beschenken?

Kindersoldaten in Kolumbien

Auch wenn die Genfer Konvention von 1949 und die Kinderrechtekonvention die Rekrutierung von Kindern unter 18 Jahren verbieten, oder deren Einsatz in Feindseeligkeiten, so sind doch mindestens ein Viertel der irregulären Truppen im kolumbianischen BürgerInnenkrieg jünger als 18 Jahre.

Die Asamblea Nacional de Objetores y Objetoras de Conciencia - ANOOC (Nationale Versammlung der Kriegsdienstverweigerer/innen) ist ein Raum der Artikulation und Koordination für Organisationen und Gruppen aus den verschiedenen Regionen Kolumbiens, die die Kriegsdienstverweigerung als Antwort auf jegliche der bewaffneten Gruppen Kolumbiens - staatliche und nichtstaatliche - aus einer Perspektive der Gewaltfreiheit heraus propagieren.

Andrés Daniel Giraldo wurde am 1. November 2006 illegal zum Militär rekrutiert (siehe co-alert, 2/11/2006), auf dem Weg von Bogota nach Medellin. Er wurde in der gleichen Nacht wieder freigelassen. Dies ist seine Geschichte (Red.)

In Kolumbien begann man 1988 in einer Gruppe verschiedener Personen (Intellektuelle, AnwältInnen und RepräsentantInnen der Kirchen, unter anderen) über Kriegsdienstverweigerung zu reden. Sie hatten den Mut, das Thema anzugehen, und forderten die Kriegsdienstverweigerung aufgrund des obligatorischen Militärdienstes für Jugendliche.

Für die Feierlichkeiten zum 10. Geburtstag der Friedensgemeinde San José de Apartadó trafen sich VertreterInnen von kolumbianischen Gemeinden und internationale Gäste aus 14 verschiedenen Ländern in der Gemeinde La Unión und in San Josesito de Apartadó, im Gebiet von Apartadó-Antioquia.

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