Israel

Dieser Bericht konzentriert sich auf die Situation von Kriegsdienstverweigerern aus Gewissensgründen in Israel, vor allem während der letzten zwei Jahren. Das Thema der Kriegsdienstverweigerung ist kompliziert, mit unterschiedlichen Regelungen für verschiedene Gruppen. Doch es ist im allgemeinen durch eine Verletzung des Menschenrechts auf Kriegsdienstverweigerung gekennzeichnet.

Am 21. September, der von der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum Internationalen Tag des Friedens erklärt worden ist[2], unterbreiten War Resisters' International (WRI) und New Profile den Fall des Kriegsdienstverweigerers Viktor Sabransky der UN-Arbeitsgruppe über willkürliche Haft; er ist fünfmal inhaftiert worden, weil er sich weigerte, der Einberufung in die israelische Armee Folge zu leisten.

Der Vorstand der War Resisters' International, das 81 Jahre altes internationale Netzwerk pazifistischer Organisationen mit 90 Mitgliedsorganisationen in 45 Ländern, hat auf der Vorstandssitzung in London an diesem Wochenende seine schwerwiegende Besorgnis bezüglch der Situation von KriegsdienstverweigererInnen in Israel zum Ausdruck gebracht. Im Lichte der schwereren Bestrafung von israelischen KriegsdienstverweigererInnen fordert der Vostand von der israelischen Regierung, das Recht auf Kriegsdienstverweigerung anzuerkennen.

Marwan Darweish

Am 28. September 2001 begingen die PalästinenserInnen den ersten Jahrestag der zweiten Intifadah mit mehr Toten und Verletzten, die sich zu den bereits mehreren hundert Toten und den Tausenden Verletzten des Jahren hinzugesellen. Das charakteristische dieser Intifadah im Vergleich zu früheren palästinensischen Konfrontationen mit der israelischen Besatzung ist die extrem hohe Zahl ziviler Opfer sowohl innerhalb der palästinensischen als auch der israelischen Gesellschaft.

KDV-Aktivist Sergeiy Sandler berichtet über die anwachsende Welle der Verweigerung des Militärdienstes in Israel während der zweiten Intifadah.

32 Menschen - das ist eine kleine Zahl. Eine Demonstration mit 32 TeilnehmerInnen verdient kaum den Namen. 32 Menschen wurden Israel seit Oktober 2000 wegen ihrer Weigerung Militärdienst aus Gewissens- oder politischen Gründen zu leisten, inhaftiert oder sonstwie bestraft.

»Ideen und die Moral können nicht ins Gefängnis gesperrt werden. Das Streben nach Gerechtigkeit kann nicht zum Schweigen gebracht oder hinter Gitter gesperrt werden.

David Polden

Mordechai Vanunu hat 10 Jahre einer 18 jährigen Freiheitsstrafe hinter sich, zu der er wegen Enthüllung von Details über das israelische Nuklear-waffenprogramm an die Sunday Times im Jahre 1986 verurteilt wurde. Diese 10 Jahre hat er in Einzelhaft verbracht.

Am 8. Oktober nutzte der Oberkommandierende der Israelischen Verteidigungskräfte (Israeli Defence Force, IDF) Ammon Shahak die Gelegenheit einer Zeremonie für eine ganz und gar unzeremonielle Rede. Er beklagte das verfallende Prestige der Armee und die wachsende Spaltung zwischen der Armee und der zivilen Gesellschaft: "Wie weit sind wir gekommen seit den Tagen, als eine IDF-Uniform noch eine Quel le des Stolzes war. Heute ist der ideale Israeli ein/e BörsenmaklerIn, die/der ihre/seine Ferien beim Skifahren in der Schweiz verbringt.

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