Eritrea

Jedes Jahr am 1. Dezember begehen die War Resisters’ International und ihre Mitglieder den Tag der Gefangenen für den Frieden, für den wir die Namen und Geschichten der für Friedensaktionen inhaftierten Menschen veröffentlichen. Viele sind Kriegsdienstverweigerer, die im Gefängnis sitzen, weil sie nicht in die Armee eintreten wollten. Andere haben gewaltfreie Aktionen zur Störung der Kriegsvorbereitungen durchgeführt. Dieser Tag gibt Dir die Chance, Deine Unterstützung für diese Menschen zum Ausdruck zu bringen.

Die Militarisierung in #Eritrea ist extrem. Es gibt einen unbegrenzten Wehrdienst in oft unerträglichen Bedingungen. Kriegsdienstverweigerer werden ins Gefängnis geschickt. Viele Menschen fliehen aus dem Land, aber falls sie in Europa ankommen, genießen sie nicht immer Schutz. Diesen Monat urteilte der Europäische Gerichtshof, dass die Schweizer Regierung nicht gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstieß, als sie einen Asylsuchenden aus Eritrea abwies.

In der Diaspora lebende AktivistInnen aus Eritrea haben eine Kampagne gestartet, Sklaverei in Eritrea zu beenden. Sie betrachten den Militärdienst als Sklaverei, denn 20.000 Eritreaer zwischen 17 und 50 Jahren müssen sich jedes Jahr für den nationalen Dienst melden, wobei sie „gezwungen werden, für nicht spezifizierte Zeitdauer unter sklavenähnlichen Bedingungen zu arbeiten“. Eine Verweigerung führt zur Haft in Eritreas berüchtigtem Gefängnissystem, von dem Gefangene nur selten entlassen werden.

Die ostafrikanische Nation Eritrea gehört zu denjenigen Ländern in der Welt, die die meisten Flüchtlinge hervorbringen. Dafür gibt es eine Anzahl von Gründen. Die Menschen fliehen vom “Nationalen Dienst”, oder wie er genannt werden könnte, “eine Kampagne von Zwangsarbeit oder Sklaverei”. Oder sie fliehen aufgrund des Mangels an Redefreiheit – das Einsperren von Jounalisten, Minister der Regierung und Generäle veranlassten besonders im Jahre 2001 Eritreer dazu, ihr Vertrauen in die Regierungspartei zu verlieren.

Die Eigenartigkeit rechtlicher Prinzipien in Eritrea

Tausende junger Männer und Frauen sind aus Eritrea geflohen und haben in den Nachbarländern Sudan, Libyen, Äthiopien und anderen Ländern in Europa oder den USA Asyl gesucht. Dies hat sich nach dem Krieg zwischen Eritrea und Äthiopien 1998 und 2000 und der offen repressiven Akte der derzeitigen Regierung Eritreas verstärkt.

Amnesty International berichtete am 28. Juli 2005 über die Verhaftung von mehreren hundert Angehörigen von Deserteuren oder Kriegsdienstverweigerern. Die Verhaf- tungen ereigneten sich in der Region Debub im Süden Eritreas seit dem 15. Juli.

Mehrere tausend Personen, die festgenommen worden sind, weil sie unter Ver- dacht stehen, sich dem Wehrdienst entziehen zu wollen, sind im Armeegefängnis Adi Abeto in großer Gefahr, misshandelt oder gefoltert zu werden. Nach einer Häftlings- revolte sind Berichten zufolge mindestens zwölf Gefangene getötet und viele weitere verwundet worden.

Präsentation bei der 61. Sitzung der Menschenrechts- kommission der Vereinten Nationen vom 14. März bis 22. April 2005 in Genf

Abraham Gebreyesus Mehreteab sprach bei der 61. Sitzung der Menschenrechtskommission für die War Resisters' International. Im Folgenden dokumentieren wir seine Rede.

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

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