Marinestützpunkt Rota in Cádiz: Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für die umliegende Zivilbevölkerung

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Von Cristóbal Orellana González (Red Antimilitarista y Noviolenta de Andalucía)

Unter dem Titel „Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für die umliegende Zivilbevölkerung des Marinestandortes Rota in Cádiz“ erstellte die Gruppe „Ecologistas en Acción de Cádiz“ 2013 einen offenen Brief an die Zentralregierung. Zum spanischen Marinestützpunkt an der Südküste des Landes listet der Brief 19 verschiedene Umweltbelange auf. Finanziert wird die Militärbasis von den USA. Sie beherbergt Militärpersonal der US Navy und Marine Corps.

In ihrem Schreiben forderte die Gruppe entweder eine detaillierte Antwort auf diese Fragen oder ein Treffen, in dem Antworten zur Verfügung gestellt werden. Aber bisher haben sie noch keine Antwort erhalten. Der Brief ist online auf spanisch abrufbar unter http://www.ecologistasenaccion.es/article26364.html

Hier sind einige der Fragen, die von der Gruppe aufgeworfen wurden:

  • 2013 gab es gefährliche Notlandung eines Galaxy-Transportflugzeuges auf den Marinestützpunkt Rota.

  • Das Risiko eines nuklearen Unfalls in Rota (Diese Möglichkeit wird in einem Vertrag zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten anerkannt).

  • Die Gemeinschaft von Bahía de Cádiz besteht aus rund 700.000 Menschen, die um die Basis herum leben. Für den Fall einer Katastrophe, eines Unfall oder eines militärischen Angriffs auf die Marinestation Rota sind die lokalen Behörden völlig ahnungslos darüber, ob bzw. welche Notfall- und Evakuierungspläne es gibt.

  • Im Falle einer ernsten Notsituation auf der Marinestation Rota stehen keine ausreichenden Fluchtwege für die Bevölkerung Rotas zur Verfügung.

  • Verschmutzung durch Kerosin und andere Brennstoffe: 1997 führte ein schwerer Unfall im Schiff J. P. Bobo dazu, dass 300.000 Liter Dieselkraftstoff auf die Strände rund um die Militärbasis traf. Dies könnte wieder passieren.

  • Deiche, welche die Militärbasis von den Dörfern von Rota und Puerto de Santa María trennen, schädigen das ökologische Gleichgewicht dieser Strände.

  • Fälle von Meeresverschmutzung in der Umgebung. So wurden tote Fische in der Umgebung des Marinestützpunktes Rota beobachtet.

  • Bezüglich der Behandlung von asbesthaltigen Materialien auf der Basis gibt es keine Informationen über Schutzmaßnahmen und Prävention.

  • Ein Bericht aus dem Landwirtschaftsministerium zeigt als größtes Problem des Marinestützpunktes deren interne Verwendung von Pestiziden auf. Aber die Umweltauswirkungen und Folgen für die umliegende Bevölkerung werden ignoriert.

  • Mögliche Brände auf den Marineeinheiten können die umfangreiche Bevölkerung in der Nähe gefährden.

  • Lärmbelastung ist ein bedeutendes Problem.

  • Bei Schad- und Giftstoffen sind Eingreifmaßnahmen und Bestimmungen für den Fall eines Unfalls unbekannt. Obwohl dies vom gegenseitigen Verteidigungshilfe-Abkommen abgedeckt wird, ist nicht bekannt, welche Art von Schadstoffen und toxischen Produkten in der Basis verwendet werden. Somit ist auch unbekannt, welche „Korrekturmaßnahmen und Vorbeugung im Falle eines Unfalls“ in Kraft sind.

Das von den Ökologen den Behörden vorlegte Dokument endet mit einer Frage: „Während diese allzu gefährliche militärische Einrichtung im Herzen einer großen zivilen Siedlung liegt, können Sie einen umfassenden Plan für die Bucht von Cádiz erarbeiten, der angesichts der in diesem Papier genannten Szenarien die öffentliche und und die Umweltsicherheit berücksichtigt?“

Übersetzer: Rainer Sontag

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