Editorial

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Javier Gárate

Gewaltfreie soziale Bewegungen haben oft – oder denken, sie hätten – eine Vorstellung von den Problemen, denen wir uns gegenüber sehen, und eine von der Welt, in der wir gerne leben würden. Die Herausforderung besteht darin zu wissen, wie man vom Problem zum Aufbau der Vision fortschreitet. Es gibt viele Faktoren, die einen Einfluss darauf haben, welche Aktionen wir unternehmen, um den Status quo zu verändern. Oft ist der Startpunkt die Motivation der Gruppe: Man trifft sich und denkt: „Also, was können wir in dieser Lage tun?

Die Frage, was zu tun ist, ist nicht leicht zu beantworten. Es ist leicht, in eine Routine wiederholter Aktivitäten zu fallen, die man mag oder in denen man Erfahrung hat, ohne darauf zu achten, ob sie auch wirksam sind. Identität ist wichtig, also sind Routinen nicht immer schlecht, aber es ist wichtig, sie infrage zu stellen und zu reflektieren, ob man Dinge auch anders machen könnte. Meinesteils vertrete ich die Ansicht, dass Training in Gewaltfreiheit diesen Prozess erleichtert.

In dieser Ausgabe des „Zerbrochenen Gewehrs“ untersuchen wir verschiedene Fälle, wie Gruppen in Richtung auf strategisches Handeln arbeiten. Ein Artikel von Rasmus Grobe untersucht, wie Aktivisten die Theorie der sozialen Bewegungen nutzen können. Majken Jul Sørensen stellt das Konzept der Dilemma-Aktionen vor, am Beispiel der „Gaza-Flotille“. Igor Seke und Boro Kitanoski werfen einen Blick auf die Kriegsdienstverweigerung als Strategie gegen Militarismus. Alex Rayfield und Laura Shipler Chico teilen mit uns die Herausforderungen von solidarischer Arbeit in West Papua und Kenia. Schließlich breitet Jungmin Choi die Phasen aus, die die Bewegung gegen den Bau eines Flottenstützpunktes auf der Insel Jeju durchlaufen hat und nutzt dabei das Modell des Bewegungs-Aktionsplans.

Das Kennenlernen unterschiedlicher Erfahrungen kann dazu anregen, über den Tellerrand hinauszuschauen. Ich hoffe, dass diese Geschichten Euch im gleichen Maße inspirieren wie mich.

übersetzt von Gerd Büntzly

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