Ist Krieg zur Erlangung von Gerechtigkeit notwendig?

Der German Marshall Fund of the United States führt jährlich Umfragen zu wichtigen "transatlantischen Trends" durch, die durchaus eine interessante Lektüre darstellen können. Eine der gestellten Fragen lautet: "Bitte sagen Sie mir, inwiefern Sie dem Folgenden zustimmen oder nicht zustimmen: Unter bestimmten Bedingungen ist Krieg notwendig, um Gerechtigkeit zu erlangen" (Q29.2). Die Antworten sind sehr aufschlussreich (siehe Grafik unten).

Quelle: Transatlantic trends, Topline data 2009, http://www.gmfus.org/trends/doc/2009_German_Top.pdf

Quelle: Transatlantic trends, Topline data 2009, http://www.gmfus.org/trends/doc/2009_German_Top.pdf

Ist es eine Überraschung, dass in den USA und Großbritannien mehr als 50% dieser Aussage zustimmen (USA 2009: 37% "stimme stark zu" und 34% "stimme eher zu"; Großbritannien 2009: 20% "stimme stark zu" und 35% "stimme eher zu")? Es ist interessant, dass in diesen beiden Ländern, die maßgeblich für die Kriege im Irak und in Afghanistan verantwortlich sind, ein grosser Teil der Bevölkerung dem zustimmt, dass Krieg manchmal notwendig ist - mehr als in der Türkei, ein Land mit einer sehr sichtbaren Tradition des Militarismus. Die meisten europäischen Länder folgen weit abgeschlagen - 18% in Frankreich, 19% in Deutschland, 16% in Italien, 29% in den Niederlanden, 19% in Polen, etc.

Die gute Nachricht ist jedoch, dass in den meisten Ländern die Zustimmung stetig abgenommen hat - einschliesslich der USA und Großbritanniens, doch stärker in Frankreich, Deutschland, Italien, oder Polen.

Quelle: Transatlantic Trends: Topline data 2009, http://www.gmfus.org/trends/doc/2009_German_Top.pdf

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