War Resisters' International
eine gewaltfreie Bewegung für die Abschaffung des Krieges
Die War Resisters' International (Internationale der Kriegsdienstgegner/innen) wurde 1921 unter dem Namen Paco gegründet. Grundlage war und ist die WRI-Erklärung:
"Krieg ist ein Verbrechen gegen die Menschheit. Ich bin daher entschlossen, keine Art von Krieg zu unterstützen und für die Beseitigung aller seiner Ursachen zu kämpfen."
Die War Resisters' International besteht, um gewaltfreie Aktionen gegen Kriegsursachen zu propagieren, und um Menschen auf der ganzen Welt zu unterstützen und zusammen zu bringen, die sich der Beteiligung an Krieg oder der Vorbereitung von Krieg verweigern. Auf dieser Basis arbeitet die WRI für eine Welt ohne Krieg.
Gewaltfreiheit
Die WRI bekennt sich zur Gewaltfreiheit. Für einige ist Gewaltfreiheit eine Lebensweise. Für uns alle ist sie eine Aktionsform, die das Leben bejaht, sich gegen Unterdrückung ausspricht und den Wert einer jeden Person anerkennt.
Gewaltfreiheit kann aktiven Widerstand, einschließlich Zivilen Ungehorsams, mit Dialog verbinden; sie kann Nichtzusammenarbeit - den Entzug der Unterstützung für ein unterdrückerisches System - mit der konstruktiven Arbeit des Aufbaus von Alternativen verbinden.
Als eine Art sich in einem Konflikt zu engagieren stellt Gewaltfreiheit manchmal den Versuch dar, auch Versöhnung zu bringen: Stärkung der sozialen Strukturen, Stärkung derjenigen am Boden der Gesellschaft, und Einbeziehung von Menschen verschiedener Seiten in die Suche nach einer Lösung.
Nein zu Krieg
Die WRI wird niemals irgendeinen Krieg billigen, egal ob dieser Krieg durch einen Staat, durch eine Befreiungsarmee oder unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen geführt wird, oder ob er humanitäre militärische Intervention genannt wird. Kriege, wie nobel die Rhetorik auch immer sei, dienen immer machtpolitischen oder ökonomischen Interessen. Wir wissen, wozu Krieg führt - zu Leiden und Zerstörung, zu Vergewaltigung und organisiertem Verbrechen, zu Verrat an Werten und neuen Strukturen der Herrschaft.
Das WRI-Programm
Gewaltfreiheit
Die Arbeit der WRI basiert auf dem Verständnis, dass gesellschaftliches Empowerment ein Schlüsselelement in der Betrachtung des Einflusses jeglicher Aktivitäten sozialer Bewegungen sein sollte. Der Rahmen des gesellschaftlichen Empowerment bietet die Perspektive einer Kooperation zwischen sich ansonsten widersprechenden oder gar in Konflikt stehenden Ansätzen. Strategien des Empowerment sind der Effektivität gewaltfreier Bewegungen inhärent. Zusätzlich bietet die Methodologie der Gewaltfreiheit besondere Einsichten in gesellschaftliches Empowerment an.
Im Februar 2001 fand eine internationale Konferenz zu diesem Thema in Indien statt, die 70 AktivistInnen aus allen Teilen der Welt zusammenbrachte.
Das Recht, sich dem Töten zu verweigern
Das WRI-Projekt das Recht, sich dem Töten zu verweigern zielt in seiner Arbeit auf drei verschiedene Ebenen:
- Politische Kampagnen und Unterstützung für Kriegsdienstverweigererbewegungen und Kriegsdienstverweigerer, die sich Repression oder Gefängnis gegenüber sehen, einschliesslich der Organisation und Entsendung von Delegationen, Besuchen inhaftierter Kriegsdienstverweigerer, Solidaritätskampagnen, Lobbying des internationalen Menschenrechtssystems, usw. Die internationale email-Liste <co-alert> ist ein machtvolles Instrument, um Unterstützung für Kriegsdienstverweigerer zu organisieren.
- Unterstützung für AsylbewerberInnen und ihre RechtsanwältInnen in Fällen der Wehrdienstentziehung, Desertion und Kriegsdienstverweigerung, und in anderen Fällen mit Bezug zu Militärdienst.
- Recherche und Dokumentation von Materialien zu Kriegsdienstverweigerung und militärischer Rekrutierung - das CONCODOC-Projekt.
Umgang mit der Vergangenheit
Die Vergangenheit gestaltet die Gegenwart und die Zukunft. Das gilt noch viel mehr nach Krieg oder Diktatur. Wie wir mit dieser Vergangenheit umgehen entscheidet über unsere Zukunft.
Das Projekt der WRI zielt darauf ab, die Erfahrungen mit einer solchen traumatischen Vergangenheit auszuwerten, indem verschiedene Wege des Umgangs damit betrachtet werden - Wahrheitskommissionen und KriegsverbrecherInnentribunale sind nur zwei Beispiele. Es will ausserdem Basisorganisationen unterstützen, die sich im Kampf für Wahrheit, Gerechtigkeit und - vielleicht - Versöhnung engagieren. Der Umgang mit der Vergangenheit ist Teil des Kampfes für soziale Gerechtigkeit, für die Überwindung von Gewalt.
WRI-Publikationen
- Peace News
Das vierteljährlich erscheinende internationale Magazin für FriedensaktivistInnen wird in Kooperation mit der War Resisters' International herausgegeben, und bietet ein hochkarätiges Diskussionsforum und eine reiche Quelle an Informationen für AktivistInnen und ForscherInnen. - Das Zerbrochene Gewehr
Das Magazin der WRI erscheint in vier Sprachen und gibt vertiefende Informationen zur Arbeit und zu Kampagnen der WRI. - WRI Women
Das Magazin der WRI-Frauenarbeitsgruppe bietet Informationen zu Frauen und Militär, und zu Aktivitäten von Frauen überall in der Welt. - wri-irg.org
Die viersprachige Website der WRI mit aktuellen Informationen zur Arbeit der WRI und Links zu den meisten Mitgliedsorganisationen. - <wri-info>
Eine email-Liste, die die website ergänzt, und Informationen zu WRI-Kampagnen und -Veranstaltungen sowie Friedensaktivitäten auf der ganzen Welt bietet.
Bitte wende Dich an das WRI-Büro, um weitere Informationen zu diesen WRI-Veröffentlichungen zu erhalten.
WRI-Veranstaltungen
WRI-Seminare
Internationale Seminare sind ein wichtiger der Vernetzungsarbeit der WRI. Üblicherweise angegliedert an die jährlichen Ratstreffen der WRI, konzentrieren sich die Seminare auf ein Thema, das für die War Resisters' International von besonderer Bedeutung ist. Themen der letzten Jahre waren u.a.: Das Antlitz des Militärs im Wandel (Deutschland, 1999) und Von Kosov@ nach Seattle: Welche Rolle spielt gewaltfreie Aktion? (Großbritannien, 2000). WRI-Seminare sind offen für Teilnahme von Interessierten.
Dreijahreskonferenzen
Dreijahreskonferenzen sind die regulären Basistreffen der WRI. Sie werden üblicherweise alle drei Jahre organisiert, und versammeln 300-400 AktivistInnen aus allen Teilen der Welt. Die letzten Konferenzen waren:
- Die Kette der Gewalt auflösen (Brasilien, 1994)
- Zusammen den Frieden wählen (Kroatien, 1998)
- Geschichten und Strategien (Irland, 2002)
WRI-Aktionen
Die WRI koordiniert zwei internationale Aktionstage, beide zur Unterstützung von FriedensaktivistInnen und KriegsdienstverweigererInnen.
15. Mai - Internationaler Tag der Kriegsdienstverweigerung
Der 15. Mai wurde 1982 zum ersten Mal als Aktionstag begangen. Der Tag konzentriert sich auf den Kampf für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung, und die WRI stellt üblicherweise in jedem Jahr einen Kampf besonders heraus, während sie gleichzeitig an diejenigen erinnert, die diesem Kampf in der Vergangenheit gedient haben.
1. Dezember - Tag der Gefangenen für den Frieden
Der Tag der Gefangenen für den Frieden ist ein Weg, um diejenigen zu unterstützen, die wegen ihrer Aufstehens gegen Krieg und Kriegvorbereitungen inhaftiert sind, indem Gefangenen Grusskarten geschickt werden, und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregt wird.
Der Tag der Gefangenen für den Frieden wurde in den 50er Jahren eingeführt, doch gehen seine Wurzeln bis in die 20er Jahre zurück, als die WRI dazu aufrief, Weihnachtskarten an Gefangene zu senden.
War Resisters' International
Wie kann ich mich beteiligen?
Die War Resisters' International ist ein Netzwerk unabhängiger Organisationen, mit Mitgliedsorganisationen in mehr als 40 Ländern. Wenn Du Dich an der WRI zu beteiligen, dann werde Mitglied in einer der Mitgliedsorganisationen in Deinem Land, oder gründe eine neue Mitgliedsorganisation, wenn es keine gibt. Wende Dich an das WRI-Büro und frage nach einer Liste der Mitgliedsorganisationen, wenn Du nicht weißt, ob es in Deinem Land eine gibt. Du kannst auch individuelles Mitglied der WRI werden, wenn es in Deinem Land keine Mitgliedsorganisation gibt, oder Du aus bestimmten Gründen nicht Mitglied einer der bestehenden Organisationen werden willst.
Spende für die WRI!
Die WRI ist für ihre Arbeit auf Spenden angewiesen. Spende an die War Resisters' International, um unsere Arbeit gegen Krieg und Militarismus zu unterstützen.
Du kannst Deine Spende per Geldauftrag oder per Scheck in £ Sterling (keine Euroschecks!), oder per Überweisung an die WRI, Konto-Nr. 58 520 4004, sort code 72-00-00, Girobank, Merseyside, Britain, schicken.
In einigen Ländern ist eine Überweisung auf ein Konto im Land möglich. In Deutschland können Spenden an der Förderverein War Resisters' International, Konto-Nr. 11787613, Kasseler Sparkasse, BLZ 520 503 53, überwiesen werden.
Kontakt:
War Resisters' International5 Caledonian Road
London N1 9DX
Grossbritannien
Tel.: +44-20-7278 4040
Fax: +44-20-7278 0444
Email: info@wri-irg.org
http://wri-irg.org
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