Kriegsdienstverweigerung in Lateinamerika

ELOC 96 in Guatemala

Die dritte lateinamerikanische Konferenz über Kriegsdienstverweigerung (ELOC 96) fand letztes Jahr vom 20. bis zum 26. Oktober in Guatemala-City statt.

Organisiert wurde die Konferenz von der Jugendabteilung CONAVIGUAs. Es nahmen 80 RepräsentantInnen unterschiedlicher KDV-Organisationen aus 13 lateinamerikanischen Staaten teil. ELOC war eine Möglichkeit, das Verweigerer-Netzwerk in Lateinamerika und der Karibik (ROLC) zu konsolidieren und die Strategien der Verweigerer und der antimilitaristischen Bewegung in Lateinamerika zu stärken.

Drei Organisationen wurden als regionale Koordinatoren der ROLC gewählt: für Zentralamerika die CONAVIGUA Jugendgruppe, für die Andenländer das Unterstützungsnetzwerk für Gerechtigkeit und Frieden in Venezuela und für den Cono Sur SERPAJ-Paraguay -- die außerdem zur kontinentalen "Sprechergruppe" der ROLC gewählt worden sind.

Auf der Konferenz wurden verschiedene Themen diskutiert, darunter: die Haltung der Streitkräfte gegenüber Menscherechten und Demokratie, Militärausgaben, Waffenhandel und Rüstungsindustrie in Lateinamerika, die Professionalisierung der Streitkräfte, indigene Völker und Militarismus, Frauen und Gender-Aspekte innerhalb der KDV-Bewegung, die Einstellung von Verweigerern im Falle eines möglichen Krieges oder Bürgerkrieges, alternativer Zivildienst (freiwillig oder obligatorish) sowie Verweigerungsgesetzgebung.

Drei Themen, die auf zukünftigen Treffen besonders behandelt werden sollen, wurden hervorgehoben: Bildung und Methoden der Konfliktlösung, Friedenspädagogik und gewaltfreier Kampf. Die Konferenz entwarf und verabschiedete die Prinzipienerklärung der ROLC. Das Dokument kann in Spanisch oder Englisch als Email bezogen werden über das WRI-Büro in London oder SERPAJ-Paraguay.

SERPAJ-Paraguay, Azara 313 y Iturbe 2ndo piso, Asunción, Paraguay (tel/fax +595 21 446722; email serpaj@datnet.com.py).

Vorbereitungen für ELOC 97, Quito, Ecuador, 25. bis 31. August 1997

Auf der vierten ELOC werden die Themen weiter diskutiert, die schon auf der ELOC 96 angesprochen worden sind. Außerdem wird dort eine "Agenda für Friedenskultur in Lateinamerika" entworfen, die ROLC Mitgliedsländer dann verabschieden.

SERPAJ-Ecuador (Dienst für Frieden und Gerechtigkeit) organisiert die nächste ELOC. Die Organisation wurde 1985 gegründet. Aktive Gewaltfreiheit betrachtet sie als Lebensstil. Sie arbeitet mit den armen und marginalisierten Sektoren der ecuadorianischen Gesellschaft zusammen.

Erklärtes Ziel von SERPAJ ist es:"Dem gewaltfreien Prozeß einen Impuls zu geben, der es ermöglicht, die strukturelle Gewalt des ecuadorianischen sozialen Modells in Frage zu stellen und zu ersetzen und Initiativen für den Aufbau eines gerechten Systems und Modells zu mobilisieren, das auf Brüderlichkeit und Solidarität basiert." Etwa 80 TeilnehmerInnen, 10 nicht-latinamerikanische Gäste eingeschlossen, werden zur ELOC 97 erwartet, auf der zahlreiche Workshops abgehalten werden.

Im Vorfeld bemühen sich die VeranstalterInnen um eine breite Öffentlichkeit für Themen wie Demilitarisierung und Kriegsdienstverweigerung in Ecuador. SERPAJ organisiert Pressekonferenzen und Interviews, Treffen mit PolitikerInnen und sozialen AktivistenInnen sowie Gesprächskreise mit ELOC TeilnehmerInnen in Schulen und Nachbarschaftsorganisationen. Es bestehen Pläne, das Treffen auf Video zu filmen.

Die ELOC VeranstalterInnen haben einen detaillierten Spendenantrag entworfen, der in Englisch oder Spanisch vom WRI Büro in London oder direkt von SERPAJ-Ecuador bezogen werden kann. Um die Reisekosten der lateinamerikanischen TeilnehmerInnen abzudecken, werden dringend Spenden benötigt. Die Spenden sollten in US Dollar entrichtet werden. Sie können bei jeder "Citybank"-Filiale mit der Angabe "Transfer zur Banco del Pichincha", Quito, Ecuador, auf das SERPAJ-Konto Nr. 97102574-7 eingezahlt werden. Bitte fügt den Vermerk "für ELOC 97" hinzu.

SERPAJ-Ecuador, Casilla 17-03-1567, Quito, Ecuador (tel/fax +593 2 571521; email oca@serpajq.ecx.apc.org).

Erstes bilaterales Jugendtreffen Peru-Ecuador - Quito, 20. bis 23. August 1997

Seit 1994 hat SERPAJ-Ecuador einen Demilitarisierungsprozeß der ecuadorianischen Gesellschaft eingeleitet, um den Militarismus als eine der negativn Kräfte in Frage zu stellen, die einen hohen Grad an Ungerechtigkeit aufrechterhalten und die Ursache zahlreicher Menschenrechtsverletzungen sind. Zu diesem Anlaß arbeitet SERPAJ mit einer Gruppe von jungen Leuten, die die Kriegsdienstverweigerung für sich als einen Schritt in die Richtung einer gerechteren und an sozialer Gleichheit orientierten Gesellschaft gewählt haben.

Im Zuge der Auswirkungen des Grenzkrieges zwischen Ecuador und Peru, startete SERPAJ ein bilaterales Jugendprogramm, das darauf ausgerichtet ist, der militärischen Propaganda etwas entgegen zu setzen, Kriegsdienstverweigerung zu unterstützen und auf eine gewaltfreie Konfliktlösung in der Region hinzuwirken.

Nach einem gegenseitigen Besucheraustausch, haben junge Mitglieder peruanischer und ecuadorianischer Organisationen eine bilaterale Konferenz unter dem Motto Jugend in der Zivilgesellschaft und ihr Beitrag zur Konfliktlösung organisiert, die kurz vor der ELOC 97 in Quito stattfinden wird. SERPAJ-Ecuador wird ebenfalls Gastgeber dieser Veranstaltung sein, an der 70 Personen teilnehmen werden. Spenden werden auch hier dringend benötigt und können auf das SERPAJ-Konto eingezahlt werden (siehe oben).

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