Das zerbrochene Gewehr

</WAR> auf rotem Grund
Issue number
109

Diese Ausgabe von „Das Zerbrochene Gewehr“ widmet sich dem, was viele von uns zu Pazifisten gemacht hat, indem sie einige der aktuellen Auswirkungen des weltweiten Militarismus erkundet.

In dieser Ausgabe haben wir Beispiele von aktuellen bewaffneten Auseinandersetzungen zusammengestellt: Aus Syrien, wo wir die Stellungnahme der „Human Rights Association“ und der „Human Rights Foundation of Turkey“ als Antwort auf die “Operation Olivenzweig” des türkischen Militärs in Afrin unterstützen. Aus Jemen bringen wir euch einen Blogpost, der das “alltägliche” Leben in einem Kriegsgebiet beschreibt sowie einen weiteren, der in die Vergangenheit und die Zukunft dieses dreijährigen Krieges blickt.

Ebenso bringen wir in dieser Ausgabe Beispiele von politischer Unterdrückung aus Katalonien und Eritrea, die jeweils mit Waffengewalt durchgesetzt wurde und Neuigkeiten aus Ländern, die von den Teilungen stark betroffen sind, die schon lange Zeit durch stark bewaffnete Grenzen aufrecht erhalten werden: in diesem Fall Südkorea und Zypern.

Unsere Ausgabe des „Zerbrochenen Gewehrs“ endet mit der Beobachtung, dass in vielen Ländern die Wehrpflicht (wieder-) eingeführt wurde. Lange sah es so aus, als würde diese spezielle Form der Militarisierung auf das Abstellgleis geschoben werden, doch nun scheint es so, als würde sich diese Tendenz umkehren. Wir haben einen Artikel zum Thema mit in diese Ausgabe genommen, der vorher schon in unserem CO-Update erschienen ist!

Die Auswirkungen von Militarismus und Krieg können viele verschiedene Formen annehmen. Aber wir wissen ebenso, dass Militarismus auch auf viele Arten herausgefordert wird. Hier kannst du einen Blick auf unsere Mitgliedsorganisationen werfen, um herauszufinden, was das Netzwerk der Internationale der Kriegsgegner*innen unternimmt, um dem Militarismus in der Welt zu begegnen.

Über Nacht haben Menschen in Eritrea begonnen, einen Namen immer wieder zu nennen: Haj Musa Mohamed Nur, ob als Unterstützende oder als Gegner. Er war nach dem Aufstand an der Diaa Al Islam-Schule am 31. Oktober 2017 in aller Munde.

​​​​​​​Siebzig Jahre nach der Teilung Koreas erfährt der südliche Teil der Halbinsel ständig steigende Militärausgaben und zieht Millionen von Koreanern in einen obligatorischen 21-monatigen Militärdienst. Trotz dieser Sachlage neigt die Öffentlichkeit zu einer Missachtung der Tatsache, wie die Zivilgesellschaft in einem Kontext nach dem Koreakrieg (1950-1953) täglich militarisiert wird.

06:30: Mein Telefon klingelt bei Tagesanbruch und ich wache am Anfang eines neuen Tages im Jemen auf. Draußen herrschen 6 Grad Celsius, das macht es mir noch schwerer, mein Bett zu verlassen. Ich weiß allerdings, dass ein langer Tag vor mir liegt, deswegen stehe ich auf, um zwei Töpfe mit heißem Wasser aufzusetzen.

Als ich 2010 bei der War Resisters‘ International (WRI) zu arbeiten anfing, begannen wir bei der WRI, unsere Strategie zur Arbeit zur Kriegsdienstverweigerung zu überdenken, einem Schwerpunktthema der Organisation seit der Gründung im Jahr 1921. Nach internationalen Standards sollen nicht nur Wehrpflichtige die Möglichkeit der Kriegsdienstverweigerung haben, sondern auch Berufssoldaten, die sich freiwillig zum Militär gemeldet haben. Tatsächlich lag der Schwerpunkt der WRI bis zu diesem Zeitpunkt jedoch auf der Arbeit mit Wehrpflichtigen und über die Wehrpflicht einberufene Soldaten, die keine Wahl hatten. Aber in den 20 Jahren bis 2012 wurde die Wehrpflicht in mindestens 22 Staaten ausgesetzt oder abgeschafft.[1] Was bedeutete es für die UnterstützerInnen, wenn es nicht mehr so viele Verweigerer gab?

Ich heiße Erman und wurde 1990 auf einer Seite des geteilten Zypern geboren. Die Teilung der Insel begann lange vor meiner Geburt, im Jahr 1974, aber die Ursachen liegen noch weiter zurück. Wenn wir über die Teilung sprechen, kann sich das auf zwei Dinge beziehen, auf die Teilung in unseren Köpfen oder auf die Mauer, die diese ganze Insel in zwei teilt.

Heute feiern Menschen auf der ganzen Welt den Beginn eines neuen Jahres und ein neues Kapitel in ihrem Leben.

Der spanische Staat konnte sich wohl nicht vorstellen, dass die Probleme, die er dem katalanischen Referendum am 1. Oktober machte, genau zu dem führen würden, was die Legitimität des sozialen Kampfes bestätigt: dem friedlichen Widerstand des Volkes.

(21.01.2018) Die Verlautbarungen der türkischen Regierung zu einer Intervention in Afrin in Syrien wurden am 20. Januar zu einem heißen Krieg. Nach den Erklärungen des Präsidenten und des Generalstabes setzten Luftangriffe gegen Afrin ein. Zudem lässt sich anhand der Pressebilder sehen, dass die Bodenoffensive auch unter Beteiligung der Freien Syrischen Armee (FSA) stattfindet, die aus nicht näher bestimmten paramilitärischen Einheiten besteht, die über die Türkei auf syrisches Gebiet gebracht wurden.