Afrika

Erzähl uns doch von eurer Arbeit – was ist WoMin, wann habt ihr euch gegründet und wer ist in eurem Netzwerk aktiv? Was sind die kritischen Themen, mit denen ihr euch beschäftigt?

Samantha: WoMin startete im Oktober 2013. Wir arbeiten mit ungefähr 50 verbündeten Organisationen in vierzehn Ländern in Süd-, Ost- und Westafrika zusammen. Die meisten Partnerorganisationen arbeiten zu Fragen von Landrechten, Naturressourcen, extraktiven Industrien, Umwelt- und Klimagerechtigkeit und Frauenrechten. Unsere Arbeit mit den Frauenrechtsorganisationen ist im Allgemeinen oft von Schwierigkeiten gezeichnet, da viele eher „klassische“ Geschlechterthemen wie Gewalt gegen Frauen, die (Aus-)bildung von Frauen und Mädchen und Gesundheitsfragen arbeiten. Nur eine kleine Zahl an Organisationen arbeitet im Bereich „Umwelt, Landrechte und anderer ökonomischer Gerechtigkeitsfragen“.

WoMin Southern African women and coal exchange. Photo: Heidi Augestad

Während des NATO-Manövers Trident Juncture 2015 wird die Allianz Militärinterventionen im Norden Afrikas üben

US-Marines trainieren in der Sierra del Retin, Barbate

Die NATO-Übung Trident Juncture 2015 wird im Oktober und Anfang November 2015 in Italien, Portugal und dem spanischen Staat stattfinden. Nach verschiedenen Quellen handelt es sich dabei um “die größte Übung der NATO seit Ende des Kalten Krieges”1, “die größte von der Allianz seit 2002 durchgeführte Übung” (…) und “die wichtigste Übung der Allianz in 2015”2, oder um “den größten Einsatz der Allianz seit mehr als einem Jahrzehnt”3. Die Übung besteht aus zwei klar unterschiedenen Phasen, einer Kommando-Übung (Command Post Exercise – CPX, 3.-16. Oktober) und einer realen Aktionsphase (Live Exercise, LIVEX, 21. Oktober-6. November).

Das zerbrochene Gewehr, Dezember 2013, No. 98

 

Wer die Geschichte von War Resisters International (WRI) schnell ueberfliegt, kann den Eindruck gewinnen, dass diese Organisation, die fuer viele wunderbare kleine Aktionen verantwortlich zeichnet, aber selten als Initiator grosser und wirkungsvoller Bewegungen in Erscheinung getreten ist, mit Afrika kaum etwas zu tun hat. Doch dieser erste Eindruck taeuscht. Oft im Hintergrund, ohne grosses Tamtam oder Rampenlicht, haben Kernmitglieder der WRI in den mehr als 90 Jahren seit der Gruendung von WRI in 1921 wichtige Rollen fuer bedeutsame Aspekte der Anti-kolonialismus- und Antikriegsbewegungen des Kontinents gespielt. Die Internationale Konferenz in Kapstadt, Suedafrika im Juli 2014 (link: July 2014 international conference in Cape Town, South Africa ) ist einfach die bekannteste – und vielleicht ehrgeizigtste – dieser Anstrengungen.

Hujambo!

Ich grüße Sie/Dich mit einem Ausdruck auf Swahili, der in Ostafrika weit verbreitet ist, und den mir mein Mentor und Kollege, der panafrikanische Pazifist Bill Sutherland, während einer Reise durch Tansania beigebracht hat, die wir unternommen hatten, um Präsident Julius Nyerere in Gespräche für unser Buch Guns and Gandhi in Africa zu verwickeln. Eine der Sachen, die Nyerere und Bill mir beigebracht haben ist dass – wie z.B. die dörflichen kollektiven Farmexperimente, die als Ujamma bekannt sind – es nicht wahr ist, dass Gewaltfreiheit in Afrika daran gescheitert ist, radikalen Wandel herbeizuführen. Die Wahrheit ist, dass Ujamma, wie auch eine unbewaffnete Revolution, nie wirklich versucht wurden.

von Matt Meyer

Trotz jahrzehntelangem zivilem Widerstand in Afrika gegen Kolonialismus überrolt eine bösartige Landakquisitionsbewegung den Kontinent in einem seit den Eroberungen des 19. Jahrhunderts nie dagewesenen Ausmaß. Vorsichtig geschätzt wurden seit 2010 wesentlich mehr als 125 Millionen Morgen (Acres) Land – mehr als die doppelte Fläche von Großbritannien – an reiche Investoren oder ausländische Regierungen verkauft. China und Indien führen die Liste der staatlichen Einkäufer an und Goldman Sachs und JP Morgan die der multinationalen Firmenplünderer. Die am meisten durch die neuesten Verkäufe beeinträchtigten Ländern sind die Demokratische Republik Kongo, Eritrea und Äthiopien. Oxfam International hat berichtet, dass in manchen Fällen Land für weniger als 40 Cent pro Morgen verkauft wurde.

"Bergbau als Ursache für Vertreibungen…war eine der am wenigsten beachteten Vertreibungsursachen in Afrika, und noch dazu eine die aller Voraussicht nach zunimmt, denn der Abbau von Mineralien blieb eine wirtschaftliche Antriebskraft in der ganzen Region", lautete eines der Ergebnisse eines offiziellen Berichts der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC) vom Frühjahr 2006.

Hinter den zahllosen Anwendungsbereichen von Aluminium im modernen zivilen Leben verschwindet nur allzu leicht seine vielfältige Nutzung in der Waffentechnologie, auf Grund derer es zu den wenigen Metallen gehört, die vom Pentagon als „strategisch wichtig" eingestuft werden. Diese Klassifizierung bedeutet, dass es für die mächtigsten Regierungen der Welt höchste Priorität hat, die dauerhafte Versorgung zu einem möglichst niedrigen Preis zu sichern.

Alte Verpflichtungen, neue Hoffnungen

zusammengetragen von Matt Meyer

Die Geschichte und die neuzeitlichen Kämpfe auf dem Kontinent Afrika liefern den Befürwortern revolutionärer Gewaltfreiheit (d. h. sowohl Verpflichtung zu radikalem sozialem Wandel wie auch Stra- tegien und Taktiken von "Seelenkraft" ohne Waffen) viele Beispiele für große Hoffnung.

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