Editorial

Willkommen zu dieser Ausgabe des Zerbrochenen Gewehrs, mit einem Schwerpunkt zur Situation von Kriegsdienstverweigerern in Südkorea. Dies ist nicht das erste Mal, dass die War Resisters' International eine Ausgabe zu Südkorea produziert – das letzte Mal was zum Tag der Gefangenen für den Frieden 2003. Damals befanden sich ca. 750 Kriegsdienstverweigerer aufgrund ihrer Verweigerung im Gefängnis. Auch wenn diese Zahl heute kleiner ist – nach der Webseite von KSCO befinden sich derzeit ca. 400 KDVer im Gefängnis – so hat sich die rechtliche Situation der Kriegsdienstverweigerer seit November 2003 nicht wesentlich verbessert. Aus diesem Grund entschieden die War Resisters' International und Korea Solidarity for Conscientious Objection, Südkorea zum Schwerpunkt für den Internationalen Tag zur Kriegsdienstverweigerung am 15. Mai 2009 zu machen.

Diese Ausgabe des Zerbrochenen Gewehr dient nur als Einführung zur Situation der Kriegsdienstverweigerer in Südkorea. Zeitgleich haben die War Resisters' International und Korea Solidarity for Conscientious Objection eine Dokumentation veröffentlicht (auf Englisch unter http://wri-irg.org/node/7168), die vertiefende Informationen enthält.

Das in dieser Ausgabe des Zerbrochenen Gewehrs und der Dokumentation enthaltene Material zeigt, wie viel die koreanische KDV-Bewegung in nur acht Jahren erreicht hat. Aber es zeigt auch, wie wichtig internationaler Druck ist, um in Südkorea Veränderungen durchzusetzen. Die KDV-Bewegung hat viel getan, um das internationale Menschenrechtssystem zu mobilisieren, und hat eine bahnbrechende Entscheidung des Menschenrechtskomitees der Vereinten Nationen erwirkt. Jetzt müssen wir, die internationale KDV-Bewegung, auch unseren Teil beitragen. Internationale Unterstützung der koreanischen KDV-Bewegung von der Basis her ist jetzt dringend erforderlich. Am 15. Mai besteht die Gelegenheit, dies zu tun.

Andreas Speck

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