Editorial

Der 15. Mai ist der Internationale Tag zur Kriegsdienstverweigerung, und im Jahr 2006 hat die War Resisters' International die Situation von US-KriegsdienstverweigererInnen und SoldatInnen zum Schwerpunkt gewählt: SoldatInnen, die einen KDV-Antrag stellen, die sich unerlaubt entfernen, oder andere Wege fin- den, aus dem Militär entlassen zu werden.

Der andauernde Krieg im Irak führt zu wachsender Unzufriedenheit unter SoldatInnen, insbesondere des US- Militärs, die im Irak das größte Kontingent stellen. Diejenigen, die einen KDV-Antrag stellen, oder sich unerlaubt von der Truppe entfernen (AWOL), bilden nur die sichtbare Spitze des Eisberges. Die 'stop-loss'-Politik des US-Militärs - eine Politik, die bedeutet, dass ein/e SoldatIn weiter Dienst leisten muss, obwohl das Ende der Vertragszeit erreicht ist - ist nicht nur eine Reaktion auf die anwachsende Anti-Rekrutierungsbewegung (siehe Seite 2), sondern auch eine Reaktion auf den Unwillen der SoldatInnen, nach Ende der Vertragszeit sich erneut zu verpflichten. Gleichzeitig steigert diese Politik aber die vorhandene Unzufriedenheit.

Für AntikriegsaktivistInnen ist es wichtig, Brücken zu bauen zu SoldatInnen, die gegen den Krieg sind, und die aus dem Militär raus wollen. Die US-Antikriegsbewegung versteht dies besser als die meisten anderen Antikriegsbewegungen, insbesondere in Europa. Unser Schwerpunkt auf den Widerstand von SoldatInnen im Militär - mit dem Ziel, 'rauszu- kommen - bietet daher auch eine Möglichkeit, von den Erfahrungen in den USA zu lernen, und Unterstützungsstrukturen für SoldatInnen/ KriegsdienstverweigererInnenauch in anderen Ländern aufzubauen.

Andreas Speck
War Resisters' International
5 Caledonian Rd, London N1 9DX, Grossbritannien
http://wri-irg.org/de

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