Gute Reise, Andreas

Nach 11 Jahren im WRI-Büro – und einer Zeit davor, in der er WRI-Schatzmeister und Hauptorganisator der Konferenz " Nonviolence and Social Empowerment" war – verläßt Andreas Speck das WRI-Büro. Ab 1. Januar wird er mit dem Fahrrad von Buenos Aires aus nach Norden unterwegs sein.

Eines der besten Komplimente für einen Anarchisten – oder eigentlich für jeden gewaltfreien Aktivisten – ist, ihn als praktischen Visionär zu beschreiben. Und Andreas ist der Inbegriff eines praktischen Visionärs. Als Hauptarchitekt für das WRI-Programm "Recht, das Töten zu verweigern" hat er für die Rechte der Verweigerer gearbeitet und dabei immer fest im Gedächtnis behalten, dass der eigentliche Punkt des Kriegswiderstands die Verhinderung von Krieg und der Aufbau einer besseren Zukunft ist. Durch dieses Programm hat WRI effektiv mit internationalen Instutitioinen interveniert, während unser Charakter als gegenseitiges Unterstützungsnetzwerk beim Versuch der Weltveränderung erhalten blieb und wir nicht einfach eine weitere "Nichtregierungsorganisation" wurden. Auf der ganzen Welt – von der Türkei und Ägypten bis Rußland, Südkorea und Lateinamerika – gibt es Verweigerergruppen, die von seinem Verständnis für ihre Lage profitierten und die durch seine Unterstützung effektiver wurden.

Initiativen vom Verweigerer-Ausweis (hilfreich für von Rekruteuren gefangene Kolumbianer) zu dem Europäischen Anti-NATO-Netzwerk wurden dank seiner Arbeit verwirklicht. Er hat konsequent argumentiert, dass der Krieg einen patriarchalischen Charakter habe und es deshalb notwendig sei, dass der Antimilitarismus alternative Analysen zur Geschlechterfrage annehme. Innerhalb des Büros, wie auch in seiner politischen Arbeit, hat er alles gemacht: von Tischlerei über Buchhaltung zur Herstellung eines tragbaren Systems für das Simultandolmetschen. Er baute unsere Computernetzwerke auf und zeigte, dass man sich nicht zum Leibeignen von Microsoft (oder Apple Mac) machen muss.

Die Klarheit der Ziele von Andreas werden für WRI noch viele Jahre als Referenz dienen. Vielen Dank für alles Andreas – wir wünschen Dir einen fairen Wind.

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